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Biontech rechnet mit Entwicklung zielgerichteter Krebstherapien

Archivmeldung vom 28.08.2024

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.08.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Eine vielzahl an Menschen starben bereits durch die Corona-Impfungen (Symbolbild)
Eine vielzahl an Menschen starben bereits durch die Corona-Impfungen (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Das Biotechnologieunternehmen Biontech erwartet, dass es künftig viele unterschiedliche Therapien gegen Krebs geben wird. "Eine Krebstherapie für alle ist Vergangenheit", sagte Biontechs Medizinvorstand Özlem Türeci der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

Zielgerichtete und personalisierte Therapien seien die Zukunft. "Für jede Krebsart muss separat geprüft werden, ob ein bestimmtes Medikament wirkt."

Auch Biontech testet hochaktive Medikamente in klinischen Studien, die das Unternehmen im nächsten Schritt kombinieren will. "Davon verspreche ich mir sehr viel", sagte Türeci. "Wir wollen möglichst vielen Patienten eine für den Tumor passende Therapie anbieten. Wir halten die Wahrscheinlichkeit für groß genug, einen Unterschied zu machen."

Biontech hatte in der Corona-Pandemie mit seinem mRNA-Impfstoff einen Durchbruch erzielt. Diese Technologie setzt das Mainzer Unternehmen auch in der Krebsforschung ein. "Die Impfung führt dazu, dass Immunzellen vermehrt werden, die mit hoher Präzision Krebszellen erkennen und töten, also eine Armada von Klonkriegern", sagte Türeci. "Da geht es dann Mann gegen Mann in den Kampf: Immunzelle gegen Tumorzelle." Das heiße, wenn die Anzahl der Tumorzellen die Zahl der durch die Impfung vermehrten Immunzellen zu sehr überschreite, werde es schwierig. "Ein Konzept für fortgeschrittenen Krebs kann also sein, den Krebs erst durch Kombitherapie zu verkleinern und dann die Impfung zu verwenden."

Biontech arbeitet daher an Kombinationstherapien auch mit dem Einsatz von Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten (ADCs). "mRNA ist unser wichtigstes Werkzeug", sagte die Wissenschaftlerin. "Aber für eine hochkomplexe Erkrankung wie Krebs braucht es einen ganzen Werkzeugkasten. Darum arbeiten wir seit Jahren auch an Zelltherapien, Antikörpern und anderen Medikamentenklassen. Vor Kurzem haben wir Produktkandidaten dazu genommen, die zu der Klasse der ADCs gehören."

Die Medizinerin erwartet, dass ADCs die Krebstherapie transformieren und Chemotherapien stückweise ersetzen. "Unsere Entwicklungsstrategie ist, dass wir drei große Kategorien haben: erstens mRNA-Impfungen, die präzise Immunzellen des Patienten aktivieren und vermehren, zweitens Wirkmechanismen, die Krebszellen zielgerichtet und direkt angreifen und zerstören. Das wären die ADCs sowie unsere Zelltherapien. Und drittens sogenannte Immunmodulatoren", so Türeci. "Das sind künstliche Antikörper, die verschiedene Komponenten des Immunsystems so modulieren, dass die Abwehr besser funktioniert."

Quelle: dts Nachrichtenagentur




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