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Milliarden-Steuerausfälle durch Share Deals in Berlin

Archivmeldung vom 17.05.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.05.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Michael Staudinger / pixelio.de
Bild: Michael Staudinger / pixelio.de

Sogenannte Share Deals im Immobilienhandel verursachen im Land Berlin Steuerausfälle in Milliardenhöhe, weil dabei nicht Grundstücke, sondern Grundstücksgesellschaften steuerfrei verkauft werden. Nach einer Recherche des rbb entgingen dem Land Berlin allein in den vergangenen fünf Jahren Grunderwerbsteuern in Höhe von 690 Mio. Euro.

Immer stärker genutzt wird das Steuerprivileg aber bereits seit zehn Jahren, wobei die Steuerausfälle die Milliardengrenze überschreiten. Thomas Eigenthaler, Chef der Deutschen Steuergewerkschaft kritisierte gegenüber dem rbb das Steuerprivileg, weil es gegen den Grundsatz der "gleichmäßigen Besteuerung" verstoße "und das auch noch zu Lasten der öffentlichen Hand." Für Immobilienkäufe gilt in Berlin normalerweise eine Grunderwerbsteuer von 6 Prozent.

Besonders Filetgrundstücke wie 2015 das Kudamm-Karree werden als Share Deals veräußert. Große Immobilienfirmen zahlen bei sogenannten Share Deals keinen Cent Grunderwerbsteuer, weil sie die Grundstücke zuvor in eine Gesellschaft überführen und diese Gesellschaften dann steuerfrei veräußern können. Laut jüngsten Erhebungen von Aengevelt Research beliefen sich die Share Deals in den vergangenen fünf Jahren allein in Berlin auf mehr als 13 Milliarden Euro.

Quelle: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) (ots)

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