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Banken drohen hohe Schadensersatzforderungen wegen offener Immobilienfonds

Archivmeldung vom 19.02.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.02.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Deutschen Geldinstituten drohen hohe Schadensersatzforderungen wegen des Verkaufs offener Immobilienfonds, die im Zuge der Finanzkrise eingefroren wurden. Juristen monieren, die Banken hätten unzureichend auf die Gefahren der Produkte hingewiesen. "Offene Immobilienfonds wurden trotz ihrer Risiken als Alternative zum Sparbuch verkauft", sagt Rechtsanwalt Klaus Nieding dem Nachrichten-Magazin "Der Spiegel".

Weil Anleger nach dem Ausbruch der Finanzkrise massenweise ihr Geld abzogen, sind derzeit zehn offene Immobilienfonds vorübergehend geschlossen. Drei Fonds werden abgewickelt. Rund 800.000 Anleger kommen nach Berechnungen des Anlegeranwalts Peter Hahn derzeit nicht an ihr Geld heran. Besonders in der Kritik steht die Verkaufsstrategie beim P2 Value von Morgan Stanley. Die Risiken seien schon im Verkaufsprospekt "vollkommen verharmlost" worden, schreibt eine Wirtschaftsprüferin, die Nieding und sein Kollege Andreas Tilp beauftragt haben. Ein "unbedarfter Anleger" werde "deutlich überfordert".

Der P2 hatte in nur drei Jahren ein Fondsvolumen von mehr als zwei Milliarden Euro aufgebaut. Die meisten Gebäude wurden kurz vor dem Ausbruch der Immobilienkrise zu hohen Preisen und mit Hilfe hoher Kredite gekauft. Die Juristen Nieding und Tilp bereiten nun Schadensersatzforderungen an Morgan Stanley vor. Ihr Kanzleizusammenschluss Protect Invest Alliance (PIA) hat bereits mehr als Tausend Fälle gesammelt. Das Volumen der Forderungen liegt im dreistelligen Millionenbereich. Morgan Stanley will sich indes zu den Vorwürfen nicht äußern. Anwalt Hahn ist bereits in mehreren Fällen wegen des P2 vor Gericht gezogen. Sein Gegner ist oft die Commerzbank, die den P2 massenweise verkaufte. Die Bank weist die Vorwürfe zurück: Die Beratung sei, auch bei der ehemaligen Dresdner Bank, "stets auf Basis der vorgeschriebenen Richtlinien" erfolgt.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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