GfK will zu einem der drei weltweit größten Datenanbieter aufsteigen
Archivmeldung vom 28.04.2014
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDeutschlands größter Marktforscher GfK will zu einem der drei weltweit größten Datenanbieter aufsteigen. Aktuell ist der S-Dax-Konzern aus Nürnberg weltweit die Nummer vier in der Branche. "Der Abstand zu Platz drei beträgt nicht mal mehr eine halbe Milliarde Dollar. Das ist nicht viel in unserem Markt", sagte Vorstandschef Matthias Hartmann der "Welt am Sonntag".
Zwar sei er alles andere als unglücklich mit der aktuellen Position. "Umsatzgröße ist nicht alles", sagte Hartmann. Für ihn sei die Qualität entscheidend. "Und wenn die stimmt, dann kommt der Rest von allein." Kürzlich zum Beispiel habe die GfK den Auftrag für die Beobachtung des brasilianischen Fernsehmarkts bekommen, den fünftgrößten der Welt. Das Auftragsvolumen liege daher im dreistelligen Millionenbereich. "Damit rücken wir wieder ein Stück näher an die Top drei heran."
Einen weiteren Schub könnten Übernahmen bringen. Zwar setze die GfK anders als noch unter seinem Vorgänger auf organisches Wachstum. "Vereinzelte Zukäufe sind dabei aber nicht ausgeschlossen", betonte Hartmann. "Wenn in unserem Portfolio etwas fehlt, werden wir zugreifen, dann aber ganz pointiert, etwa in den Bereichen Digitales und Social Media."
Die Übernahme eines großen Konkurrenten dagegen sei nicht geplant, stellte der Manager klar. Diesen Strategieschwenk will Hartmann aber nicht als Kritik am früheren Management verstanden wissen. "Ja, wir haben in den letzten zehn Jahren viel gekauft. Das war auch nicht falsch. Denn wir mussten nach dem Börsengang 1999 eine globale Präsenz aufbauen. Das haben wir nun geschafft."
Darüber hinaus arbeitet die GfK an neuen Geschäftsmodellen. "Die Marktforschung verändert sich gerade radikal, allein schon durch das Internet und Kommunikationsmittel wie Smartphones", so Hartmann. Das mache auch neue Erhebungsverfahren notwendig. "Wir erschließen unseren Kunden neue Wege hinein in diese mobile Welt", sagte Hartmann und nannte als Beispiele Online-Panel, Twitter-Auswertungen und Partnerschaften mit Mobilfunkunternehmen. "Wir können in Zukunft auswerten, wie und wohin sich Verbraucher mit ihren Smartphones durch das mobile Internet bewegen."
Während dieses Digital-Geschäft ausgebaut wird, zieht sich die GfK aus der klassischen Ad-hoc-Forschung, also kurzfristige Umfragen für einen einzelnen Kunden zu einem ganz bestimmten Thema, ein stückweit zurück.
Quelle: dts Nachrichtenagentur