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EADS-Chef Enders erwägt Abtrennung von Teilen des Rüstungsgeschäfts

Archivmeldung vom 19.06.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.06.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Thomas Enders, 2008
Thomas Enders, 2008

Foto: Copyright World Economic Forum (www.weforum.org)/Photo by Natalie Behring
Lizenz: CC-BY-SA-2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern EADS prüft, Teile des Rüstungsgeschäfts vom Konzern abzutrennen: "Wir werden sicher sehr genau hinschauen, welches Geschäft wir weiter betreiben sollten im Hinblick auf Rentabilität und Marktperspektive und welches Geschäft möglicherweise in einem Joint Venture oder unter anderer Eigentümerschaft eine bessere Zukunft haben könnte", sagte Konzernchef Tom Enders der "Welt".

EADS war im vergangenen Jahr am politischen Widerstand mit dem Plan gescheitert, mit dem britischen Rüstungsunternehmen BAE Systems zu fusionieren. Als Reaktion darauf hatte Enders angekündigt, die Konzernstrategie zu überprüfen. Insbesondere steht die Zukunft des Verteidigungsgeschäfts auf dem Prüfstand.

Enders zufolge hat EADS in der Strategiedebatte gute Fortschritte gemacht. "Wir haben im April mit dem neuen Verwaltungsrat diese Diskussion aufgenommen", sagte er. "Ich denke, dass wir zwischen Juli und September entscheidende Diskussionen führen werden und dann auch Ergebnisse kommunizieren können."

Aus dem Verteidigungsgeschäft indes möchte er sich nicht komplett verabschieden. "Unser Verteidigungsgeschäft ist mit zwölf Milliarden Euro Umsatz das größte in Europa", sagte er. Dass er langfristig wieder Fusionspläne mit BAE Systems aus der Schublade holen wird, schloss Enders nicht aus. "Sag niemals nie - das ist doch völlig klar in der Geschäftswelt, aber erwarten Sie in absehbarer Zeit keine Initiative in dieser Richtung."

Enders verteidigte indes Frankreich gegen gelegentliche Kritik aus Deutschland. "In Deutschland schaut man mitunter etwas arrogant auf die Franzosen herab", sagte er. "Manchmal gewinnt man den Eindruck, dass die Deutschen vor Kraft kaum mehr laufen können." Die Regierungen indes würden sehr verantwortlich miteinander umgehen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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