DGB prangert massenhaften "Lohndiebstahl" im Homeoffice an
Archivmeldung vom 23.01.2021
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Freigeschaltet durch André OttDer Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) drängt auf klare Regeln für das Arbeiten im Homeoffice, um massenhaften "Lohndiebstahl" zu unterbinden.
DGB-Chef Reiner Hoffmann sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Wir erleben aktuell, dass Arbeitszeiten im Homeoffice in der Regel überhaupt nicht erfasst werden. Dabei leisten die Beschäftigten in Deutschland heute schon jährlich eine Milliarde Überstunden, die nicht bezahlt werden. Das ist Lohndiebstahl. Und der wird verstärkt, wenn es keine vernünftigen Regeln für die digitale Arbeitswelt gibt."
Hoffmann forderte erneut ein Recht auf Homeoffice und betonte, das Thema müsse ganz oben auf der Agenda bleiben. Er sagte voraus, die Gestaltung der digitalen Arbeitswelt werde eine der großen Aufgaben nach der Corona-Pandemie sein. Und das Recht auf Homeoffice sei ein ganz wichtiges Element, "wenn wir die Chancen der Digitalisierung nutzen wollen". So könnten die Menschen mehr Selbstbestimmung bekommen über "Arbeitszeiten, die zu ihrem Leben passen". Der DGB-Vorsitzende verlangte zudem, die Gewerkschaften müssten ein digitales Zugangsrecht zum Betrieb bekommen - "ähnlich wie das Betriebsverfassungsgesetz bereits regelt, dass wir Zugang zur analogen Arbeitsstätte haben".
Eine Arbeitsschutzverordnung, die Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) gerade vorgestellt hat, sieht vor, dass Arbeitgeber Homeoffice überall dort möglich machen sollen, wo es die Tätigkeiten zulassen. Die Maßnahme ist aber bis zum 15. März befristet. Weitergehende Pläne des Ministers für ein Recht auf Homeoffice waren unlängst am Widerstand der Unionsfraktion gescheitert.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)