Zeitung: Immer mehr ältere Arbeitslose rutschen in Hartz IV
Archivmeldung vom 22.12.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas Risiko für ältere Arbeitslose, keine neue Stelle zu finden und so in die staatliche Grundsicherung abzurutschen, ist nach einem Bericht der "Saarbrücker Zeitung" in den letzten zwei Jahren deutlich gestiegen. So waren im Vormonat rund 291.000 arbeitslose Hartz-IV-Empfänger im Alter ab 55 Jahre registriert. Das waren rund 40.000 mehr als noch im November 2010, was einem Zuwachs von 16 Prozent entspricht. Das Blatt beruft sich auf eine aktuelle Übersicht der Bundesagentur für Arbeit.
Auch die Gesamtzahl der über 55 Jahre alten Arbeitslosen legte demnach binnen eines Jahres zu. Im November 2011 gab es rund 514.000 Erwerbslose in dieser Altersgruppe. Jetzt sind es 534.000 und damit 3,8 Prozent mehr. Dagegen hat sich die Arbeitslosigkeit insgesamt im Vorjahresvergleich nur um 1,4 Prozent erhöht. "Bei den Zahlen haben wir es auch mit einer demographischen Verschiebung zu tun. So wie die Belegschaften in den Betrieben altern, so altern auch die Arbeitslosen", erklärte eine Sprecherin der Bundesagentur in Nürnberg. Tatsache sei allerdings auch, dass der Arbeitsmarkt für Ältere sehr schwierig sei. "Es profitieren diejenigen Älteren, die noch in Beschäftigung sind, weil Unternehmen länger an ihnen festhalten als früher. Aber die Älteren, die arbeitslos geworden sind, haben schlechtere Chancen, wieder in Arbeit zu kommen".
"Ältere Arbeitslose sind nach wie vor die großen Verlierer am Arbeitsmarkt", kritisierte die Sozialexpertin der Linken, Sabine Zimmermann. Dabei sei das Ausmaß ihrer Arbeitslosigkeit noch stark unterzeichnet. Entsprechend einer gesetzlichen Regelung würden mittlerweile fast 118.000 Hartz-IV-Empfänger im Alter von über 58 Jahren nicht mehr als arbeitslos gezählt, weil sie von den Jobcentern ein Jahr lang kein Jobangebot bekommen hätten. "Anstatt Ideenreichtum bei der Nichterfassung von Arbeitslosigkeit an den Tag zu legen, muss es um das effektive Bekämpfen der Arbeitslosigkeit gehen", forderte Zimmermann.
Quelle: Saarbrücker Zeitung (ots)