Eon-Chef Bernotat: Wir brauchen keine Debatte um Managergehälter
Archivmeldung vom 21.10.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEon-Chef Wulf Bernotat weist die Debatte über die Höhe von Managergehältern als unnütz zurück. "Ich glaube nicht, dass wir mitten in dieser akuten Finanzkrise eine Debatte über Managergehälter brauchen. Wir sollten lieber alle Kräfte darauf konzentrieren, das System zu stabilisieren, denn überstanden ist die Krise noch nicht", sagte Bernotat der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung.
Vielmehr sei eine grundlegende Diskussion nötig, wie man die soziale Marktwirtschaft weiter verbessern könne. Bernotat: "Eine Diskussion nach dem Motto ,Haltet den Dieb' mag für den einen oder anderen emotional befriedigend sein, bringt uns aber bei der Lösung der Probleme keinen Schritt weiter."
In der Finanzwirtschaft habe es "ohne Zweifel unverantwortliche Übertreibungen gegeben. Hieraus müssen die richtigen Schlussfolgerungen gezogen werden, damit dies nicht wieder passieren kann, und dabei steht natürlich in erster Linie die Bankenbranche selbst in der Pflicht".
Er wehre sich "gegen das Vorurteil, dass Manager nur auf Quartalszahlen und auf ihren Bonus schielen. Das ist wirklich Unsinn. Gerade in unserer Branche geht das überhaupt nicht", sagte der Chef des größten deutschen Energiekonzerns weiter. Es sei Aufgabe der Unternehmen und Unternehmer, "nachhaltig Wert zu schaffen und ihrer sozialen Verpflichtung nachzukommen. Ich bin nicht Moderator des Initiativkreises Ruhrgebiet, weil es ein persönliches Hobby ist oder weil ich mir ein Denkmal setzen will, sondern weil ich eine unternehmerische Verantwortung für diese Region trage. Das hat nichts mit Profit zu tun, sondern mit Tradition und Verbundenheit gegenüber Rhein und Ruhr. Ich sehe mich im Dienst der Sache."
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung