Entwicklung am Arbeitsmarkt sorgt für steigende Löhne
Archivmeldung vom 03.05.2017
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.05.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttDer deutsche Arbeitsmarkt befindet sich im Frühlingshoch. Die Zahl der Erwerbslosen hat mit 2,569 Millionen den niedrigsten Wert in einem April seit 1991 erreicht. So ist die Zahl im Vergleich zum Vormonat um 93.000 gesunken und im Jahresvergleich um 175.000 Menschen. "Mit der anhaltend positiven Entwicklung am deutschen Arbeitsmarkt ist zu erwarten, dass in Deutschland die Löhne 2017 auch erneut kräftig steigen werden", erläutert Mariano Mamertino, der für Europa verantwortliche Volkswirt der weltweit führenden Jobseite Indeed.
Laut Eurostat stiegen 2016 die Arbeitskosten im Euroraum nominell im Durchschnitt um 1,6 %. Deutschland lag mit einem Anstieg von 2,9 % deutlich vor allen anderen westeuropäischen Ländern. In Frankreich stiegen die Arbeitskosten beispielsweise nur etwa halb so stark an (1,5 %). In Spanien und Italien stagnierten sie bei 0,2 % und 0,1 %.
"Die steigenden Arbeitskosten, könnten jedoch die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft mittelfristig schwächen. Allerdings hinkten die Lohnsteigerungen in den letzten Jahren der Produktivität hinterher. Hier besteht also tatsächlich noch Luft nach oben", so Mamertino. "Außerdem verschafft dies Deutschland auch etwas Luft bei der aktuellen Debatte um zu hohe Exportüberschüsse. Und ein steigendes Lohnniveau sorgt zudem für eine Ankurbelung der Binnennachfrage."
Die positive Arbeitsmarktentwicklung und das Lohnniveau machen Deutschland immer attraktiver für andere EU-Arbeitnehmer. Deutschland ist seit Jahren Zuzugsland für Arbeitnehmer und Fachkräfte aus den osteuropäischen EU-Mitgliedsstaaten. Aktuelle Daten von Indeed zeigen, dass immer mehr Arbeitskräfte aus westeuropäischen Staaten Jobs in Deutschland suchen.
Indeed Daten belegen auch, dass trotz des Brexit Großbritannien immer noch die erste Wahl für Jobsuchende bleibt, die im europäischen Ausland arbeiten wollen. Deutschland verbesserte sich auf den zweiten Platz und verringerten den Abstand zum Vereinigten Königreich. "Momentan finden starke Veränderungen statt", betont Mamertino.
Quelle: Indeed Deutschland GmbH (ots)