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Kommunen: Flüchtlingskrise engt Spielraum für Tarifrunde ein

Archivmeldung vom 18.02.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.02.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Martin Berk / pixelio.de
Bild: Martin Berk / pixelio.de

Kurz vor Bekanntgabe der Tarifforderung bei Bund und Kommunen haben die Arbeitgeber die Gewerkschaften auch wegen der Kosten der Flüchtlingskrise zu Zurückhaltung aufgerufen. Der Präsident der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), Thomas Böhle, sagte der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post": "Die Tariflöhne der 2,1 Millionen Kommunalbeschäftigten sind zuletzt stärker gestiegen als in der Gesamtwirtschaft. Einen Nachholbedarf sehe ich da nicht." Zu hohe Abschlüsse würden die ohnehin angespannte Lage vieler Kommunen noch verschärfen.

Böhle verwies auf den immer noch hohen Schuldenstand von 144,5 Milliarden Euro. "Und diese Situation wird durch die Flüchtlingskrise verschärft", so der Verhandlungsführer der Kommunen. Jeder Prozentpunkt der Gewerkschaftsforderung koste die kommunalen Arbeitgeber zusätzlich 900 Millionen Euro jährlich. Auf die Frage, ob man die am Limit arbeitenden städtischen Flüchtlingshelfer nicht finanziell besserstellen müsse, sagte Böhle: "Wichtiger ist, dass die Arbeitsverdichtung zügig abgebaut wird. Das schaffen wir nur über zusätzliches Personal. Zu starke Entgelterhöhungen verhindern aber Neueinstellungen."

Der VKA-Chef, der zugleich Personalreferent bei der Stadt München ist, rechnet nicht mit einer konfliktfreien Tarifrunde: "Erfahrungsgemäß lassen die Gewerkschaften keine Gelegenheit aus, um in Streikmaßnahmen einzutreten. Ich hoffe trotzdem stark, dass wir am Verhandlungstisch vorankommen und der Bevölkerung Streiks erspart bleiben."

Quelle: Rheinische Post (ots)

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