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Blackrock-Chef-Anlagestratege sieht keine Zinswende vor 2021

Archivmeldung vom 14.06.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.06.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Der Chef-Anlagestratege des US-Vermögensverwalters Blackrock, Richard Turnill, rechnet mittelfristig nicht mit höheren Zinsen in der Eurozone. Auf Zinsen von zwei oder drei Prozent "könne man noch sehr lange warten. Über die kommenden fünf Jahre rechne ich allenfalls mit einer Normalisierung hin zu leicht positiven Raten", sagte Turnill im Interview mit dem Wirtschaftsmagazin 'Capital' (Ausgabe 07/2016, EVT 16. Juni). Gegen eine Rückkehr zu höheren Zinsen sprächen auch strukturelle Gründe wie etwa Überkapazitäten und ein schwacher Bankensektor. Blackrock ist mit einem verwalteten Vermögen von umgerechnet über vier Billionen Euro der weltweit größte Vermögensverwalter.

Laut Turnill sei das derzeitige Anlageumfeld davon gekennzeichnet, dass "die Mitte zwischen den Extremen quasi verschwunden ist". Investoren hätten die Wahl zwischen Cash oder Staatsanleihen, die Null- oder gar Negativ-Renditen abwerfen, und renditestarken, aber volatilen Anlagen wie Aktien. Die Sicherheit vieler Anlageformen sei indes eine Illusion, warnte Turnill. "Viele sichere Anlageformen wie Staatsanleihen bieten eine Quasi-Garantie nichts zu verdienen, bergen aber Liquiditäts- und Kursänderungsrisiken", so Turnill.

Optimistisch ist Turnill hingegen für europäische Aktien. "Ich halte Europa für notorisch unterschätzt. Wir mögen in einem Umfeld niedrigen Wachstums sein, aber wir erleben keine Stagnation", so Turnill. Europäische Aktien seien günstig bewertet und böten attraktive Dividenden. "Sie werden für das Abwarten auf bessere Zeiten bei den Gewinnmargen gut belohnt mit Dividenden", so Turnill, der mit langfristigen Renditen von sechs bis sieben Prozent für europäische Standardwerte rechnet.

Quelle: Capital, G+J Wirtschaftsmedien (ots)

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