Rohstoffpreise gefährden Gewinnprognose von ThyssenKrupp
Archivmeldung vom 05.03.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDeutschlands größter Stahlhersteller ThyssenKrupp muss die Stahlpreise deutlich stärker anheben als angekündigt. Grund sind die Kosten für die Stahl-Rohstoffe Eisenerz, Kokskohle und Industriestrom, die erheblich stärker gestiegen sind, als der Konzern bislang eingeräumt hat.
Das geht aus vertraulichen Informationen hervor, die die in Düsseldorf erscheindende Rheinische Post (Donnerstags-Ausgabe) aus Unternehmenskreisen erfuhr. Intern rechnet der Konzern mit einem Anstieg der durchschnittlichen Rohstoffkosten von 70 Prozent. Bislang hatte ThyssenKrupp lediglich den Anstieg er Erzpreise um 65 Prozent bekannt gegeben. Viel drastischer ist aber der Anstieg der Preise für Kokskohle, die im Vergleich zum Vorjahr um das Fünffache auf 275 US-Dollar je Tonne gestiegen sind. Außerdem muss ThyssenKrupp im laufenden Jahr einen um 15 bis 20 Prozent gestiegenen Industrie-Strompreis verkraften. Die am Montag von ThyssenKrupp angekündigten Preiserhöhungen beim Stahl von rund zehn Prozent werden nicht ausreichen, um diese Kostensteigerungen auszugleichen: Der Anteil der Rohstoffkosten an den Stahl-Produktionskosten beträgt bei ThyssenKrupp 65 Prozent. Laut Rheinischer Post wird der Konzern deshalb spätestens zum Sommer hin die Preise um mindestens weitere zehn bis zwanzig Prozent erhöhen müssen, um seinen für das laufende Geschäftsjahr angeknündigten Vorsteuer-Gewinn von drei Milliarden Euro nicht zu gefährden. Im Vorjahr hatte die Stahlsparte rund die Hälfte zum ThyssenKrupp-Gewinn beigetragen.
Quelle: Rheinische Post