Bahnchef-Grube: Lokführerstreiks kosteten 100 Millionen Euro
Archivmeldung vom 19.11.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Streiks der Lokführergewerkschaft GDL in der Tarifauseinandersetzung mit der Deutschen Bahn sind dem Konzern teuer zu stehen gekommen. "Die Streiks der Lokführer haben unseren Konzern bislang 100 Millionen Euro gekostet", sagte Rüdiger Grube, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn, der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Donnerstagsausgabe).
Mit Blick auf das Gipfelgespräch am kommenden Freitag mit den Chefs der konkurrierenden Gewerkschaften EVG und GDL sagte der Bahn-Manager: "Ich gehe davon aus, dass wir vernünftige Gespräche führen und weitere Streiks vermieden werden. Unser Ziel bleibt eine Gleichbehandlung von Mitarbeitern derselben Berufsgruppe, unabhängig davon, in welcher Gewerkschaft sie Mitglied sind."
Bahnchef Grube besteht auf identische Tarifverträge mit EVG und GDL
Die Deutsche Bahn wird am Freitag bei den getrennt stattfindenden Tarifverhandlungen mit den beiden Gewerkschaften EVG und GDL auf identische Vertragsinhalte bestehen. Das machte Bahnchef Rüdiger Grube am Mittwoch in einem Interview mit dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Donnerstagausgabe) deutlich. "Eine Spaltung der Mitarbeiter wird es mit uns nicht geben. Das werden wir nicht zulassen", sagte Grube. Bislang fordert die GDL einen eigenen Tarifvertrag für ihre Mitglieder. Für den Konzernchef jedoch sind zwei Tarifverträge nur eine Alternative, wenn inhaltlich keine Unterschiede bestehen. Laut Grube sei es nun Sache der Bahn, dies auszuhandeln. "Wir werden alles dafür tun, um dieses Ziel zu erreichen", so der Bahn-Vorstand. Das Spitzengespräch zwischen Bahn, GDL und EVG am Dienstagabend in Köln war ohne Ergebnis verlaufen. Von einem Scheitern will Rüdiger Grube dabei aber nicht sprechen. "Wären die Gespräche gescheitert, würden wir uns am Freitag nicht zu Tarifverhandlungen treffen." Gleichwohl räumte der Vorstandsvorsitzende ein, dass man das Gesamtziel des Treffens nicht erreicht habe: in Zukunft mit beiden Gewerkschaften zur gleichen Zeit am gleichen Ort über die gleichen Inhalte zu sprechen. Laut Grube finden am Freitag nun vormittags erst Gespräche mit der EVG statt, bevor man sich am Nachmittag mit Verantwortlichen der GDL an einen Tisch setze.
Quelle: Rheinische Post - Kölner Stadt-Anzeiger (ots)