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Werbung für Bio-Produkte kommt beim Verbraucher schlecht an

Archivmeldung vom 10.08.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.08.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Bio und Öko sind im Trend, doch die Werbung für Bio-Produkte kommt beim Verbraucher schlecht an: Nur 14 Prozent der Deutschen, die im Haushalt den Einkauf verantworten, finden Werbung für Bio-Produkte sehr ansprechend und attraktiv.

Das ist ein Ergebnis des aktuellen "fischerAppelt bioTrends", einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschers forsa und der Kommunikationsagentur fischerAppelt unter 1.000 Bundesbürgern. Rund jeder vierte Befragte (24 Prozent) findet Bio-Werbung demnach nicht ansprechend und unattraktiv, 47 Prozent halten die Anpreisungen für Produkte ökologischer Herkunft zumindest teilweise attraktiv. "Die Werbung für Bio-Produkte ist selten spannend und meist auch nicht sonderlich kreativ", kommentiert Martin Dohmen, Kampagnenspezialist bei fischerAppelt Kommunikation, die Umfrageergebnisse. "Zwar hat Bio-Qualität bei Lebensmitteln mittlerweile das 'Wollpullover-Image' abgelegt, doch die Werbung hat scheinbar immer noch die falschen Zielgruppen im Visier", so Dohmen weiter.

Beurteilung der Werbung für Bio-Produkte:

  • sehr ansprechend und attraktiv: 14 Prozent
  • teilweise ansprechend: 47 Prozent
  • nicht ansprechend und unattraktiv: 24 Prozent
  • kenne keine Wrbung für Bio-Produkte: 12
  • Prozent weiß nicht/k.A.: 3 Prozent

Vor allem Menschen mit hoher Bildung und hohem Einkommen sind heute Kunden, bei denen Produkte ökologischer Herkunft im Einkaufswagen landen. So kaufen beispielsweise 56 Prozent der befragten Haushaltsführer mit Hauptschulabschluss Lebensmittel aus kontrolliert ökologischem Anbau. Hingegen greifen 72 Prozent der Abiturienten oder Akademiker zu Bio-Produkten. Ein ähnliches Bild zeigt sich beim Haushaltsnettoeinkommen: Während nur 57 Prozent der Befragten, die monatlich weniger als 1.000 Euro zur Verfügung haben, zu Bio-Produkten greifen, sind es bei den Einkommensstarken mit Haushaltsnettoeinkommen von 3.000 Euro und mehr fast drei Viertel (71 Prozent). Und auch das Alter spielt eine Rolle: Nur 55 Prozent der unter 30-Jährigen kaufen Bio-Produkte, bei den Befragten jenseits der 60 Jahre sind es 68 Prozent. "Bedeutende Absatzpotenziale und Marktchancen gehen verloren, weil die Markenführung und die Werbung mit dem Wechsel der Zielgruppen nicht Schritt halten", kommentiert Claudia Fischer-Appelt, Geschäftsführerin der zur fischerAppelt-Gruppe gehörenden Designagentur Ligalux, die Misere. "Bio ist ein Lifestyle-Trend, wer das erkannt hat und in seiner Kommunikation geschickt umsetzt, hat den Vorsprung im Markt", so die Gestaltungsspezialistin weiter. "Ein positives Beispiel ist der Erfolg der Öko-Limonade 'Bionade'. Hier haben es die Verantwortlichen geschafft, Lebensgefühl und Zeitgeist erfolgreich über die Produktästhetik zu vermitteln. Doch vor allem in der Kosmetik- oder Textilbranche stehen solche Erfolgsgeschichten noch aus."

Quelle: Pressemitteilung fischerAppelt Kommunikation GmbH

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