Opel-Vorstand Stracke: Keine Werksschließungen bis 2014
Archivmeldung vom 24.03.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittOpel-Vorstandschef Karl-Friedrich Stracke hat Gerüchte über unmittelbar bevorstehende Werksschließungen in Europa zurückgewiesen. Stracke sagte der "Bild-Zeitung": "Wir haben eine klare Standortsicherung bis Ende 2014 und die gilt." In der Aufsichtsratssitzung kommenden Mittwoch sollten lediglich Möglichkeiten das Geschäft profitabler zu gestalten, erörtert werden: "Es steht keine Entscheidung zu Werkschließungen auf der Tagesordnung." Lohnkürzungen oder die Streichung von Zulagen wollte Stracke nicht ausschließen: "Wir haben gerade zu Beginn des Jahres 2,7 Prozent Lohnerhöhung gezahlt. Damit sind wir auf IG Metall-Tarifniveau. Ansonsten müssen wir sehen, was die Zukunft bringt."
Innerhalb der nächsten "zwei bis drei Monate" sollen die Mitarbeiter umfassend über weitere Schritte informiert werden. Stracke setzt dabei neben weiteren Einsparungen auch auf eine Wachstumsoffensive. "Wir investieren über 11 Milliarden in neue Produkte, wir wollen bis 2014 über 30 neue Produkte auf den Markt gebracht haben, sechs allein davon in diesem Jahr. Zugleich versuchen wir, neue Märkte etwa in China, Australien und Israel anzugehen. Mit unseren Händlern setzen wir alles daran, am Markt besser präsent zu sein. Dazu starten wir eine Markenkampagne, um auch die Marke Opel in der Öffentlichkeit positiver darzustellen."
Zeitung: Bochum will Opel helfen - Schließungspläne bestätigt
Regierungskreise in Berlin haben gegenüber den Zeitungen der WAZ-Mediengruppe (Samstagausgaben) bestätigt, dass Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke das Kanzleramt über Pläne zur Schließung des Werkes in Bochum informiert hat. Am Montag sei ein Gespräch zwischen Stracke und dem Betriebsrat geplant. Der Bochumer Betriebsratsvorsitzende Rainer Einenkel kündigte massiven Widerstand an. Eine solche "dumme Entscheidung" würde "zur teuersten Werksschließung aller Zeiten" führen, sagte er.
Nach Informationen der WAZ-Mediengruppe gibt es in Bochum bereits Überlegungen, Opels Kostensituation zu verbessern, indem man dem Autobauer zwei ungenutzte - teure - Flächen für einen symbolischen Euro abkauft. Anschließend könnten diese Flächen vermarktet und ein Teil des Erlöses an Opel überwiesen werden.
Konstruktiv gab sich auch die IG Metall. NRW-Chef Oliver Burkhard sagte, GM plane offensichtlich für Opel einen Schrumpfungskurs. "Wir wollen Alternativen finden, die ohne Werksschließungen auskommen, und diese GM vorlegen."
Opel, ein Tochterunternehmen des US-Autobauers General Motors, hat im vergangenen Jahr 570 Millionen Euro Verlust gemacht. Neben dem Werk in Bochum mit seinen 5.000 Arbeitnehmern soll auch das Werk im englischen Ellesmere Port auf der Kippe stehen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur