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IG Metall fordert bis zu acht Prozent mehr Lohn

Archivmeldung vom 27.08.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.08.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

In der Metall- und Elektroindustrie bahnt sich ein harter Tarifkampf an: Für rund 3,5 Millionen Beschäftigte will die IG Metall bis zu acht Prozent mehr Lohn fordern. Die Arbeitgeber rufen die Riesengewerkschaft zur Mäßigung auf - angesichts der Konjunkturflaute sei die Zahl völlig überzogen.

Die Forderung ist höher als letztes Jahr: Die IG Metall diskutiert nach eigenen Angaben, in der anstehenden Tarifrunde plus sieben bis acht Prozent zu fordern. Das sage der Bezirksleiter der IG Metall Nordrhein-Westfalen, Oliver Burkhard, der "Bild"-Zeitung.Burkhard präzisierte damit Aussagen der Gewerkschaftsspitze, wonach die Forderung für die diesjährige Verhandlungsrunde über der des vergangenen Jahres liegen soll. 2007 hatte die IG Metall 6,5 Prozent mehr Lohn verlangt. Burkhard begründete die hohe Tarifforderung unter anderem mit den deutlich gestiegenen Managergehältern.

Die Tarifverhandlungen für die rund 3,5 Millionen Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie beginnen Mitte Oktober. Der Vorstand der IG Metall will seine Tarifempfehlung am 8. September abgeben.

Die Arbeitgeber riefen die Gewerkschaften dagegen zur Mäßigung auf. "Die Fakten zeigen eindeutig, dass es nicht so weitergeht wie bisher", sagte Gesamtmetall-Präsident Martin Kannegiesser der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

Als Indiz für eine schwächere Entwicklung verwies er auf weniger Aufträge aus wichtigen Absatzregionen. "Wie tief der Abschwung sein wird, können wir noch nicht mit Sicherheit sagen", sagte Kannegiesser. "Aber wir laufen in eine Abschwungphase hinein." Vor diesem Hintergrund müsse die Kostenstruktur der Betriebe im Gleichgewicht sein. Man dürfe nicht mit dem gleichen Tempo in die Tarifrunde gehen wie in einer Phase der Hochkonjunktur.

Zu der "Gerechtigkeitskomponente", die IG-Metall-Chef Berthold Huber als Element der Lohnforderung ins Spiel gebracht hat, sagte Kannegiesser: "Es geht nicht, dass diese Tarifrunde zu einer Tarifrunde der Gefühle werden soll. Wir müssen weitgehend von Fakten ausgehen. Wie sollen wir denn gegenüber Gefühlen in einem Flächentarifvertrag sachgerechte Lösungen finden?"

Außerdem habe es in der Metall- und Elektroindustrie in den vergangenen Jahren nie einen Reallohnverlust gegeben. Wer ausgerechnet in dieser Branche von fehlender Gerechtigkeit spreche, verleugne die gemeinsamen Leistungen.

Quelle: spiegel.de

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