Wirtschaft könnte laut BDI-Studie ohne große Kosten viel CO2 sparen
Archivmeldung vom 19.09.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie deutsche Wirtschaft könnte nach einer unveröffentlichten Studie des Bundesverbandes der deutschen Industrie (BDI) im großen Stil den CO2-Ausstoß senken, ohne dabei nennenswerte Zusatzkosten tragen zu müssen.
"127 Megatonnen Treibhausgasemissionen
können jährlich vermieden werden, ohne dass dadurch Kosten
entstünden, die sich nicht innerhalb der jeweiligen Nutzungsdauer
amortisieren", heißt es nach Informationen der ZEIT in dem Entwurf
zur Studie, die das renommierte Beratungsunternehmen McKinsey für den
BDI erstellte. Weitere 14 Millionen Tonnen Treibhausgas ließen sich
demnach zusätzlich zu geringen Kosten einsparen, was die deutsche
Bilanz bis 2020 insgesamt um 26 Prozent im Vergleich zu 1990
entlasten könnte. Die Bundesregierung fordert bis 2020 eine Senkung
von 40 Prozent.
"Als erstes Land der Welt" verfüge Deutschland mit dieser Studie
"über eine umfassende und objektive Bewertung von mehreren hundert
Einzelmaßnahmen zur Vermeidung von Treibhausgasemissionen in allen
Bereichen der Gesellschaft", heißt es im Vorwort. Die Studie soll am
25. September veröffentlicht werden.
Um die Emissionen um 30 Prozent zu reduzieren, braucht es laut
Studie einen neuen Energiemix: Wind-, Biomasse- oder solare
Kraftwerke müssen künftig ein Viertel des Strombedarfs liefern,
herkömmliche fossile Meiler effizienter betrieben oder auf
Kraft-Wärme-Kopplung umgestellt werden: Indirekt empfiehlt die Studie
sogar den Ausstieg aus der Kohle. "Wenn nicht nur die Hälfte der
neugebauten Kraftwerke, sondern drei Viertel der neuen Kapazitäten
Gaskraftwerke wären", würde das die Emissionen deutlich reduzieren.
Dabei würde der Verbrauch des flüchtigen Stoffes nicht einmal
steigen, weil in den inzwischen sanierten Gebäuden weniger Erdgas zum
Heizen benötigt würde.
Die Studie ist innerhalb des BDI umstritten. Zahlreiche Branchen wehren sich gegen den Öko-Trend.
Quelle: Pressemitteilung DIE ZEIT