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NordLB nutzt für stille Einlagen eine Treuhandfirma auf der britischen Kanalinsel Jersey

Archivmeldung vom 03.07.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.07.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Verwaltungsgebäude der Nord/LB in Hannover
Verwaltungsgebäude der Nord/LB in Hannover

Foto: ChristianSchd
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Norddeutsche Landesbank (NordLB) nutzt nach Informationen des WESER-KURIER für stille Einlagen seit 13 Jahren mehrere Firmen, deren Alleingesellschafter auf der britischen Kanalinsel Jersey sitzt. Über diese insgesamt vier unter dem Namen "Fürstenberg" im Handelsregister eingetragenen Gesellschaften flossen bis zu 1,4 Milliarden Euro in das Institut, dessen Hauptanteilseigner das Land Niedersachsen mit derzeit 59,1 Prozent ist.

Das Land selbst hielt über diesen Umweg zeitweise 400 Millionen Euro in der NordLB. Wegen strengerer Kapitalvorschriften sind die gesamten Fürstenberg-Einlagen mittlerweile auf 400,6 Millionen Euro geschrumpft.

Von einem "höchst ungewöhnlichen Geflecht" spricht der niedersächsische Grünen-Landtagsabgeordnete Stefan Wenzel mit Blick auf Jersey. "Eine Landesbank sollte sich von Steueroasen fernhalten", fordert der Vorsitzende des Haushaltsauschusses. Dies gelte erst recht für das Land. Die NordLB, die sich 2017 die unter faulen Schiffskrediten leidende Bremer Landesbank komplett einverleibt hatte, weist den Verdacht auf Steuertricks empört zurück. "Das ist grober Unfug", sagte Sprecher Thomas Klodt dem WESER-KURIER (Dienstagausgabe). "Es handelt sich nicht um ein Steuersparmodell." Für die Wahl Jerseys seien damals "gesellschaftsrechtliche und aufsichtsrechtliche Gründe" maßgeblich gewesen. Die Kanalinsel gilt als europäische Steueroase.

Quelle: Weser-Kurier (ots)

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