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Commerzbank: Börsenbericht Woche vom 18.12. bis 22.12.2006

Archivmeldung vom 18.12.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.12.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Nachdem die internationalen Aktienmärkte bereits in der Vorwoche erfreuliche Kursgewinne verbuchen konnten, setzten sie in der vergangenen Woche ihre Vorweihnachtsrallye unvermindert fort. Nachdem der DAX die Marke von 6.600 Punkten kurzfristig übersprungen hat, fiel er leicht zurück und beendete die Woche mit einem Plus von 2,5% bei 6.588 Punkten.

Damit schloss der DAX erstmals seit Februar 2001 wieder über der Marke von 6.500 Zählern. Auch der MDAX beendete die Woche mit einem Plus von 3,1% und schloss mit 9.280 Punkten auf einem Allzeithoch. Ebenfalls freuen durften sich Anleger, die in europäischen Aktien investiert waren. Der EuroSTOXX50 gewann knapp 3%. Der amerikanische Dow Jones kletterte bei hohen Volumina ebenfalls auf einen neuen Rekordstand; im Wochenvergleich legte er um 1,2% zu. Auf das höchste Niveau seit fünf Jahren stiegen der S&P500 sowie die Technologiebörse Nasdaq.

Gute Nachrichten kamen auch aus Japan. Zum einen konkretisieren sich die Regierungspläne in Bezug auf die für 2007 angedachte Senkung der Unternehmenssteuern, zum anderen sind erfreuliche Konjunkturdaten zu vermelden. Der weltweit stark beachtete "Tankan"-Bericht wertet eine Vielzahl ökonomischer Daten von knapp 10.000 Unternehmen aus und stellt eine umfassende Mischung aus Konjunkturanalyse und Stimmungsbericht dar. Danach hat sich die Stimmung in der japanischen Industrie aufgehellt. Der Stimmungsindex stieg auf den höchsten Stand seit zwei Jahren. Allerdings sind die Manager für die kommenden Monate nicht ganz so zuversichtlich, weshalb die Notenbanker auf ihrer morgigen Sitzung die Leitzinsen zunächst unverändert bei 0,25% belassen dürften. Mit Unterstützung der guten konjunkturellen Rahmenbedingungen kletterte der Nikkei 225 fünf Tage in Folge und beendete die Woche mit einem Plus von 3% auf einem Siebenmonatshoch.

In der vergangenen Handelswoche dominierten die Spekulationen über die weitere Vorgehensweise der Notenbanken im Euroraum und in den USA das Geschehen an den Rentenmärkten. Wie erwartet, endete die Sitzung des geldpolitischen Rates der Fed am vergangenen Dienstag mit dem Beschluss, den US-Leitzins unverändert bei 5,25 % zu belassen. Mit mehr Spannung erwarteten die Marktteilnehmer die anschließende Begründung der Zinsentscheidung. Diese änderte sich gegenüber den letzten Monaten nur geringfügig: Notenbank-Chef Ben Bernanke wies darauf hin, dass die Preisrisiken nach wie vor problematisch seien und somit Umfang und Zeitpunkt einer weiteren Zinserhöhung von der aktuellen Datenlage abhängig gemacht würden. Lediglich die Abkühlung am Immobilienmarkt schätzt die Fed mittlerweile als "substanziell" ein. Vor diesem Hintergrund tendierten die Staatsanleihenmärkte in der letzten Woche leichter, denn die Hoffnungen auf zügige Leitzinssenkungen seitens der Fed bleiben damit vorerst "Neujahrswünsche".

In Europa standen außer dem ZEW-Indikator keine marktbewegenden neuen Indikatoren an. Der Indikator zur Lage der deutschen Wirtschaft überraschte positiv, allerdings weist der negative Saldo darauf hin, dass die Mehrzahl der Beobachter von einer Abschwächung der wirtschaftlichen Aktivitäten ausgeht. So orientierten sich die europäischen Märkte auch in der vergangenen Woche hauptsächlich an den amerikanischen Vorgaben. Der Bund-Future schloss im Wochenvergleich 11 Punkte leichter, die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen notiert aktuell bei 3,80%. Auch in dieser Woche sollte der Abwärtstrend der Renditen sowohl im amerikanischen als auch im europäischen Raum intakt bleiben.

Auf Unternehmensseite gab es zwar nur wenige Meldungen, diese jedoch waren äußerst positiv. Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat im vierten Geschäftsquartal (bis Ende November) ihren Gewinn fast verdoppelt und damit die Markterwartungen deutlich übertroffen. Je Aktie sei das Ergebnis unter anderem dank eines starken Handelsergebnisses und hoher Investmenterlöse von 3,35 US-Dollar im Vorjahr auf 6,59 Dollar gestiegen - erwartet wurden im Schnitt 6 US-Dollar je Aktie. Auch die Investmentbank Bear Stearns hat im abgelaufenen Quartal einen Rekordgewinn eingefahren. Schließlich konnte auch Lehman Brothers den Gewinn im abgelaufenen Quartal deutlich erhöhen.

Rückblickend ist das Jahr 2006 für die meisten Anleger ein sehr erfreuliches Jahr gewesen. Auch im kommenden Jahr werden Europa und Deutschland den Schwerpunkt der Anlageregionen bilden. Mit einer optimistischen Prognose für den DAX (Prognose Ende 2007: 7.400 Punkte) sowie den EuroStoxx50 (Prognose Ende 2007: 4.500 Punkte) sollten die Börsen einen guten Jahresauftakt 2007 erleben.

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