Chemische Industrie ist pessimistisch
Archivmeldung vom 06.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDas Geschäftsklima in der Chemischen Industrie in Deutschland ist im Juli weiter gesunken. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Ifo-Umfrage, die am Dienstag veröffentlicht wurde.
Der entsprechende Index fiel auf -10,5 Punkte, nach 4,5 Punkten im Juni.
"Die Chemie befindet sich im Sog der allgemeinen konjunkturellen
Abkühlung", sagte Branchenexpertin Anna Wolf vom Ifo-Institut.
"Hoffnungen auf eine Wiederbelebung der Nachfrage haben sich nicht
erfüllt." Sowohl die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage als auch
die Geschäftserwartungen haben sich im Juli deutlich verschlechtert.
Die
Nachfrage nach Chemikalien ist weiter zurückgegangen. Der
Auftragsbestand wird noch niedriger eingeschätzt als im Vormonat. Aus
dem Ausland werden ebenfalls keine spürbaren Impulse erwartet. Die
Unternehmen haben ihre Produktion weiter verringert und planen für die
nächsten Monate mit deutlichen Personalkürzungen.
Die
Kapazitätsauslastung fiel nach Angaben des Instituts von 76,9 Prozent im
April auf 74,8 Prozent im Juli. Der langfristige Durchschnitt liegt bei
82 Prozent. "Immer mehr Chemieunternehmen in Deutschland sind im
internationalen Wettbewerb preislich unterlegen. Das liegt nicht nur an
den Energiekosten", sagte Wolf. "Auch aufwendige Bürokratie belastet die
ohnehin hohen Arbeitskosten. Damit verliert der Standort Deutschland
für die Chemie zunehmend an Attraktivität."
Quelle: dts Nachrichtenagentur