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Aldi Nord setzt Regionalverlage unter Druck

Archivmeldung vom 26.05.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.05.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Aldi Nord Logo
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Für massive Verstimmung sorgt derzeit in der Verlagsbranche die Zusammenarbeit des Dienstleistungskonzerns Arvato mit dem Discounter Aldi Nord. Laut der am Donnerstag erscheinenden Ausgabe des Branchenmagazins Werben & Verkaufen (W&V) soll der zum Medienkonzern Bertelsmann gehörende Dienstleister Arvato derzeit mit Aldi Nord über den Druck und Vertrieb von Prospektwerbung verhandeln.

Sollte Aldi Nord den Auftrag an Arvato vergeben, will der Handelsriese seine Anzeigenwerbung in regionalen Tageszeitungen deutlich einschränken, was die Ertragslage vieler Regionalverlage erheblich belasten würde. Gleichzeitig will Aldi Nord mit dem möglichen Ausweichen in die Prospektwerbung die Verlage unter Druck setzen. So fordert der in Essen ansässige Konzern bei den Anzeigenpreisen laut W&V angeblich Preisnachlässe von bis zu 25 Prozent. Dass der Bertelsmann-Konzern, zu dem u.a. der Fernsehsender RTL und der Verlag Gruner + Jahr (Stern, Brigitte, Geo) gehört, in dieses Spiel involviert ist, sorgt bei diversen Regionalverlagen für Empörung. "Bertelsmann ist selbst ein Medienhaus. Es muss doch wissen, dass es mit diesem Auftrag großen Teilen der Branche schwer schadet", erklärte ein Verlagsmanager der W&V. Zu dem Zeitungen, mit denen Aldi Nord derzeit verhandelt, gehören laut W&V die "Leipziger Volkszeitung", der "Nordkurier", die "Schweriner Volkszeitung" und die "Lausitzer Rundschau". Mit dem teilweisen Verzicht auf Werbung in Tageszeitungen vollzieht Aldi Nord nur nach, was Aldi Süd bereits 2010 begonnen hat. Die Mülheimer verlagerten teilweise in Baden-Württemberg, dem Großraum München und im Rhein-Main-Gebiet ihre Werbung von Tageszeitungen in Prospekte, die direkt an die Haushalte verteilt werden. Die beiden operativ unabhängig von einander arbeitenden Aldi-Gesellschaften investieren gemeinsam rund 400 Millionen Euro im Jahr in Werbung.

Quelle: W&V Werben & Verkaufen (ots)

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