Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Nachrichten Wirtschaft Konzerne sehen sich zu Unrecht am Steuer-Pranger

Konzerne sehen sich zu Unrecht am Steuer-Pranger

Archivmeldung vom 22.05.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.05.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Die Konzerne in Deutschland wehren sich gegen den Vorwurf, sie würden zulasten der Gesellschaft exzessiv Steuern sparen. "Viele steuerliche Anreize sind von den beteiligten Staaten eingeführt und von der EU mit dem Ziel der Wirtschaftsförderung strukturschwacher Gebiete abgesegnet worden", sagte Ullrich Fechner, langjähriger Steuerabteilungsleiter bei Boehringer Ingelheim.

"Und jetzt werden sie als illegitime Ausnutzung von Steuerschlupflöchern bezeichnet", sagte er dem "Handelsblatt" (Donnerstagausgabe). Beim jüngsten EU-Gipfel in Brüssel berieten am Mittwoch die Regierungschefs darüber, gezielt gegen die Steuergestaltung internationaler Konzerne vorzugehen. Der Industrieverband BDI beklagte, es sei unfair, wenn Unternehmen, die sich legal verhielten, in die Nähe von Steuerbetrügern gerückt würden.

Der deutsche Fiskus sei längst nicht so wehrlos, wie Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) es gelegentlich darstelle, so der BDI. Die Zinsschranke etwa begrenze seit dem Jahr 2008 die Gewinnverlagerung in Richtung Irland. Die Steuerausfälle durch Verlagerung einzelner Tätigkeitsfelder lasse sich der Fiskus in Form einer Steuervorauszahlung auf künftig zu erwartende Gewinne ersetzen. Weltweit sei Deutschland das einzige Land mit einer so harten Regel, sagte BDI-Steuerabteilungsleiter Berthold Welling. Lizenzgebühren wiederum werden teilweise auf die Gewerbesteuer angerechnet.

Christian Kaeser, Konzernsteuerchef bei Siemens, hält einige der populärsten Vorwürfe in der Debatte für falsch. "In der vermeintlichen Steueroase Delaware zahlen Unternehmen 35 Prozent Bundessteuern. Das ist mehr als in Deutschland", sagte er dem "Handelsblatt". Der große Vorteil von Delaware als Firmensitz liege im Gesellschaftsrecht: Nirgendwo sonst in den USA ließen sich mit weniger Aufwand Firmen gründen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte glatze in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige