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Bahn-Gewerkschafter kritisiert gefährliche Versäumnisse der Deutschen Bahn

Archivmeldung vom 04.08.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.08.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Seit mindestens zwei Jahren sind in Deutschland Tausende Güterzüge mit instabilen Achsen und Rädern unterwegs, ohne dass sich jemand darum kümmert. Diesen Vorwurf erhebt der Bezirksvorsitzende der Gewerkschaft der Lokomotivführer in Nordrhein-Westfalen, Frank Schmidt.

Die Probleme seien der Bahn zwar bekannt, aber: "Weder die Deutsche Bahn AG noch andere Eisenbahnunternehmen haben bisher konkrete Maßnahmen ergriffen", so Schmidt gegenüber dem ZDF-Magazin "Frontal 21".

Ein Güterzugunglück wie im italienischen Viareggio, wo nach dem Bruch einer Zugachse Ende Juni 26 Menschen starben, könne jederzeit auch in Deutschland passieren, fürchtet Gewerkschafter Schmidt, denn die in Viareggio gebrochene Achse sei baugleich mit den Achsen deutscher Güterzüge. Das Eisenbahnbundesamt bestätigt: In Viareggio sei eine Radsatzwelle gebrochen, die "international den deutschen Wellenbauarten" entspricht. In Deutschland sind 60 000 Güterwagen mit 180 000 Radsatzwellen der betroffenen Bauart im Einsatz, europaweit sind es 600 000.

Schon im Juni 2007 hat das Eisenbahnbundesamt (EBA) als Kontrollbehörde für den Schienenverkehr alle Eisenbahnunternehmen auf die Gefahren hingewiesen. Das EBA machte damals auf "Kerbwirkungen" an Güterzugachsen aufmerksam, die das "Brechen von Güterradsatzwellen" zur Folge hätten. Weiter heißt es: "Das Fahrzeug entgleist daher zwingend." Doch erst Ende Mai dieses Jahres seien die Mitarbeiter der Bahn offiziell durch den Konzern informiert worden, sagt Gewerkschafter Schmidt.

Die Deutsche Bahn AG weist die Vorwürfe zurück. Auf Nachfrage von "Frontal 21" sagt die Sprecherin Tatjana Luther-Engelmann: "Wir sind sicher. Die Wagen unterliegen einem regelmäßigen und umfangreichen Instandhaltungsprogramm, welches kontinuierlich aus Erkenntnissen in der Praxis weiter entwickelt wird."

Quelle: ZDF

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