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Verspätungen bescheren Bahn 700 Millionen Euro Umsatzverlust

Freigeschaltet am 21.12.2024 um 06:32 durch Sanjo Babić
Die Bahn kommt: Irgendwann! Oder auch nicht? (Symbolbild)
Die Bahn kommt: Irgendwann! Oder auch nicht? (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Verspätungen, Streiks und immer mehr Baustellen im maroden Schienennetz haben bei der Deutschen Bahn 2024 einen enormen wirtschaftlichen Schaden verursacht. Den daraus folgenden Umsatzverlust beziffert Bahnchef Richard Lutz allein im Fernverkehr auf 700 Millionen Euro.

"Von den Streiks im ersten Halbjahr mal abgesehen, waren die Hauptgründe unpünktliche Züge, ungeplante Baumaßnahmen und eine dadurch bedingt stärkere Kaufzurückhaltung, insbesondere bei Geschäftskunden", sagte Lutz dem "Tagesspiegel" (Samstagausgabe). Hinzu kommen die Entschädigungen für Fahrgäste wegen mehr als einer Stunde verspäteter Fernzüge. "Das wird ein deutlich dreistelliger Millionenbetrag", sagte Lutz. Das führt dazu, dass die DB Fernverkehr 2024 einen Verlust erwirtschaften wird.

70 Prozent pünktliche Fernzüge hatte sich Lutz für 2024 vorgenommen. Wenige Tage vor dem Jahreswechsel zeichnet sich nun ab, dass nicht mal 65 Prozent von ihnen mit weniger als sechs Minuten Verspätung ihr Ziel erreichen werden. Auch für 2025 will Lutz nicht 70 Prozent Pünktlichkeit versprechen. Zumindest an den Festtagen erwartet er aber pünktliche Züge: "Wir haben im Weihnachtsverkehr traditionell alles auf den Schienen, was rollt. Wir reduzieren auch unsere Bautätigkeit", sagte Lutz. Dadurch erhole sich die Pünktlichkeit in den beiden letzten Dezemberwochen. "Insofern muss sich niemand Sorgen machen."

Um die Pünktlichkeitskrise zu lösen, hat der Aufsichtsrat der Bahn am Freitag die Generalsanierung von elf weiteren Hauptstrecken bis Ende 2027 beschlossen. Die Entscheidung fiel, nachdem der Haushaltsausschuss im Bundestag am Mittwoch die Rückzahlung von 2,7 Milliarden Euro an den Konzern bewilligte. Er erhält nun trotz vorläufiger Haushaltsführung laut "Tagesspiegel"-Bericht auch 8,5 Milliarden Euro zusätzliches Eigenkapital.

Lutz zeigte sich erleichtert über die Entscheidung: "Die Zuspitzung der Krise hat auch bei uns im Unternehmen Denkblockaden gelöst und radikal neue Lösungen ermöglicht", sagte er. "Eine Vollsperrung einer zentralen Strecke wie der Riedbahn wurde früher als Teufelszeug betrachtet." Nun sei die jetzt sanierte Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim die Blaupause für Sanierungen von 1.500 Kilometern im Kernnetz bis Ende 2027.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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