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Studie: Baden-Württemberg beliebtester Standort für ausländische Investoren

Archivmeldung vom 29.06.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.06.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: LieC / pixelio.de
Bild: LieC / pixelio.de

Baden-Württemberg ist für ausländische Investoren der beliebteste Standort in Deutschland. Das geht aus einer aktuellen Studie der Beratungsgesellschaft Ernst & Young hervor, die der "Welt" exklusiv vorliegt. 2014 wurden im Südwesten demnach 224 Projekte realisiert. Das entspricht alleine einem Drittel aller Neuansiedlungen und Erweiterungen.

Platz zwei bei den Investitionszielen belegt Hessen mit 129 Projekten vor Nordrhein-Westfalen mit 126 und Berlin mit 80. Als Grund für die Dominanz von Baden-Württemberg nennt Studienautor Peter Englisch unter anderem die gute Verkehrsinfrastruktur, ein historisch gewachsenes Geflecht aus Wirtschaft und wirtschaftsnaher Forschung, das Qualifikationsniveau der Arbeitskräfte - vor allem aber die Nähe zur Schweiz. "Schweizer Unternehmen zieht es derzeit verstärkt mit Niederlassungen nach Deutschland, um einen direkten Zugang in den Euroraum zu haben und damit Wechselkursproblemen aus dem Weg zu gehen", sagte Englisch.

Schwerpunkte bei der Investorenherkunft gibt es aber auch in anderen Bundesländern. Hessen zum Beispiel zieht vor allem US-Unternehmen an, in Nordrhein-Westfalen wiederum dominieren asiatische Firmen, insbesondere aus China und Japan. Weitgehend abgeschnitten von Investorengeldern scheinen dagegen die fünf Bundesländer im Osten Deutschlands. Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Sachsen landen allesamt im hinteren Drittel des Rankings. Bei Brandenburg und Sachsen-Anhalt reicht es zwar immerhin fürs Mittelfeld, der Abstand zu den Top-Standorten ist aber gewaltig.

"Der Osten ist nach wie vor nicht besonders attraktiv", kommentierte Peter Englisch. Den Ländern dort fehle es einfach an Strahlkraft. Vor allem beim Image sei der Nachholbedarf groß. "Dort bilden sich die durch den Wiederaufbau geschaffenen durchaus guten Rahmenbedingungen nach wie vor nicht ab", sagte der Studienautor. Und er sehe auch nicht, dass sich das in absehbarer Zeit ändert.

Ganz anders ist die Situation laut der Studie in Berlin: Die deutsche Hauptstadt ist der größte Gewinner im Bundesländer-Ranking. 80 Ansiedlungen gab es im vergangenen Jahr in Berlin. Das sind stattliche 220 Prozent mehr als noch 2013. Damals lag die Zahl der Investitionsprojekte aus dem Ausland noch bei lediglich 25. "Zwar haben die Investoren schon lange Zeit wohlwollend auf Berlin geblickt, bei konkreten Projekten aber hielten sie sich bislang stets zurück", sagte Experte Englisch. Jetzt aber würden Investoren die Vorzüge Berlins auch in der Realität entdecken.

Standortvorteile sieht die Untersuchung dabei einige: "Berlin ist international aufgestellt und im Vergleich zu anderen Metropolen immer noch günstig, was etwa Mieten und Löhne angeht", erklärte Englisch. "Gleichzeitig haben sich zahlreiche junge, kreative Menschen angesiedelt." Und damit sei Berlin eine der interessantesten und dabei bezahlbarsten Städte für ausländische Investoren.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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