Manpower-Chef Reitz: "Zeitarbeits-Boom flacht ab"
Archivmeldung vom 13.05.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Vormarsch der Zeitarbeit in Deutschland verliert nach Ansicht von Manpower, dem bundesweit drittgrößten Anbieter der Branche, an Tempo. "Der Boom flacht ab", sagte Thomas Reitz, Chef von Manpower Deutschland, dem "Tagesspiegel".
"Das Niveau der Vorjahre wird nicht mehr erreicht werden können." Als Begründung nannte Reitz die schwächer werdende Konjunktur. Ursache sei aber auch, dass inzwischen viele Unternehmen wieder vermehrt selber einstellen. "Das schwächt dann natürlich auch das Wachstum bei uns", sagte er. Obwohl es nun langsamer vorangehe, werde die Zeitarbeit aber weiter an Einfluss gewinnen. "Da wird noch einiges passieren", erklärte Reitz. "In den kommenden drei Jahren werden wir die Millionengrenze überschreiten." Zuletzt hatte die Bundesagentur für Arbeit (BA) rund 732.000 Zeitarbeitnehmer in Deutschland gezählt.
Scharfe Kritik übte der Manpower-Chef an der jüngst gestarteten Kampagne der IG Metall unter dem Motto "Gleiche Arbeit - gleiches Geld". "Was die IG Metall macht, geht unter die Gürtellinie", schimpfte Reitz. Die Gewerkschaften hätten Tarifverträge mit der Zeitarbeitsbranche abgeschlossen und müssten sich nun zu den ausgehandelten Löhnen bekennen, erklärte er. "Die Gewerkschaft will offensichtlich mit Gewalt neue Mitglieder gewinnen und macht das auf dem Rücken der Zeitarbeit."
Quelle: Der Tagesspiegel