Umfrage unter 20 Derivatehäusern: Anleger warten mitunter Wochen auf ihr Geld
Archivmeldung vom 04.07.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAnleger sollten beim Kauf von Zertifikaten auch die Rückzahlungsmodalitäten des Anbieters beachten. Darauf weist das Anlegermagazin 'Börse Online' hin, das die Konditionen von 20 großen Zertifikateanbietern in Deutschland ausgewertet hat.
Demnach gehen die Derivatehäuser ganz unterschiedlich mit der Frage um, wann ein Investor nach Fälligkeit eines Anlage- oder Hebelpapiers wieder über sein Geld verfügen kann und wie lange das Kapital verzinst wird. Bei vereinzelten Emissionen - meist älteren Datums - erhalten die Kunden ihr Geld erst nach zwei Wochen zurück.
Nicht einmal die Großbanken handhaben die Rückzahlung an den Anleger einheitlich. "In der Regel hat der Kunde drei Tage nach dem Bewertungstag das Geld auf dem Konto", sagt Mathias Schölzel, Derivate-Experte der Deutschen Bank, gegenüber 'Börse Online'. Die Commerzbank dagegen teilte mit, sie wolle "sicherstellen, dass das Geld nach fünf Bankarbeitstagen beim Anleger ist".
Wichtig ist 'Börse Online' zufolge aber nicht nur, wann das Geld auf dem Kundenkonto landet und vom Anleger wieder renditebringend investiert werden kann, sondern auch, wie lange das Kapital zugunsten des Inhabers verzinst wird. Einige Anbieter verzinsen das Geld nämlich nicht bis zum Ende, sondern nur bis zum Bewertungstag. Dieser ist in der Praxis maßgeblich für die Höhe der Rückzahlung.
Ein Beispiel zeigt, dass ein solches Vorgehen bares Geld kosten kann: Verzinst der Emittent das Kapital nur bis zum Bewertungstag und zahlt es erst fünf Tage nach diesem Stichtag zurück, entgehen dem Anleger bei einer 25.000-Euro-Anlage zu drei Prozent Zinsen am Ende 10,42 Euro. Gerade Investoren, die größere Summen in Zertifikate investieren und diese bis zur Fälligkeit halten, sollten daher über die Rückzahlungsmodalitäten Bescheid wissen. Die Details sind in den Verkaufsprospekten der jeweiligen Zertifikate und Hebelpapiere zu finden.
Quelle: Börse Online, G+J Wirtschaftsmedien (ots)