Bundesregierung will nicht mit Unicredit über Commerzbank sprechen
Archivmeldung vom 22.10.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Bundesregierung lehnt eine feindliche Übernahme der Commerzbank durch den italienischen Konkurrenten und Großaktionär Unicredit ab, will sich aber aus möglichen Verhandlungen raushalten. Das geht aus der Antwort von Finanzstaatssekretär Florian Toncar (FDP) auf eine parlamentarische Anfrage der Unionsfraktion hervor, über die das "Handelsblatt" berichtet.
"Gespräche über einen potenziellen Zusammenschluss zweier
privatwirtschaftlicher Unternehmen sind Aufgabe der jeweiligen Organe
dieser Unternehmen", schreibt Toncar. "Die Bundesregierung plant derzeit
keine Gespräche mit dem Management der Unicredit."
Zugleich
macht Toncar in dem Schreiben deutlich, dass eine Übernahme gegen den
Willen der Commerzbank nicht erfolgen sollte. Die Bundesregierung sei
"der Auffassung, dass eine feindliche Übernahme keine sinnvolle Option
ist und nicht verfolgt werden sollte", schreibt der
Finanzstaatssekretär.
Toncar räumt in dem Schreiben ein, dass die
Bundesregierung schon vor dem Beschluss, ein erstes Aktienpaket zu
verkaufen, vom potenziellen Interesse von Unicredit wusste. "Dass die
Unicredit grundsätzlich Interesse an der Commerzbank haben könnte, ist
bereits seit Längerem öffentlich bekannt", schreibt er. Allerdings habe
die Bundesregierung beim Start des Verkaufsprozesses nicht gewusst, dass
Unicredit sich bereits Anteile an der Commerzbank gesichert habe.
CDU-Finanzpolitikerin
Mechthilde Wittmann bezeichnet das Vorgehen der Bundesregierung als
"dilettantisch". "Eine Ampel-Bundesregierung, die so naiv und planlos
agiert, ist eine schwere Belastung für unseren Finanzplatz und
Wirtschaftsstandort", sagte sie. CDU-Finanzpolitiker Matthias Hauer
sagte, die Bundesregierung habe durch ihr Vorgehen "die Commerzbank auf
dem Silbertablett präsentiert und sie einer möglichen feindlichen
Übernahme leichtfertig ausgeliefert".
Quelle: dts Nachrichtenagentur