ZDS-Präsident fordert "Winterschlaf für Terminals" und Lkw-Abwrackprämie
Archivmeldung vom 10.08.2009
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.08.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Präsident des Zentralverbandes der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS), Detthold Aden, schlägt angesichts der anhaltenden Flaute in den deutschen Häfen einen "Winterschlaf für Terminals" vor.
Das sagte Aden im Gespräch mit dem Bremer Weser-Kurier. Die Häfen und die Umschlagsbetriebe hätten im Zuge des Globalisierungsbooms Millionen in den Ausbau ihrer Kapazitäten investiert. Durch die weltweite Wirtschaftskrise sei das Umschlagsvolumen aber im Containerumschlag um durchschnittlich 20 Prozent, im Automobilumschlag um bis zu 50 Prozent eingebrochen. "Es wäre falsch, jetzt Anlagen zurückzubauen, denn wenn es wieder losgeht, brauchen wir diese Kapazitäten", sagte Aden, der auch Vorstandsvorsitzender des Bremer Umschlagsunternehmen BLG Logistics Group ist. Stattdessen solle das Bundesverkehrsministerium ein Programm "Winterschlaf für Terminals" auflegen. "Unternehmen wie die BLG in Bremen oder die HHLA in Hamburg würde Teile von Terminals vorübergehend komplett stilllegen und bekämen die Zinsen und Abschreibungen dafür vom Bund im Rahmen eines Konjunkturprogramms", sagte Aden dem Weser-Kurier. Der Exportweltmeister Deutschland sei existenziell abhängig von seinen Häfen. Deshalb müsse deren Zukunftsfähigkeit auch mit Hilfen vom Bund sichergestellt werden. Der Vorschlag eines "Winterschlafs für Terminals" werde bereits von den Wirtschaftssenatoren der Länder Hamburg und Bremen unterstützt. Aus Berlin gebe es erste positive Signale. Aden fordert zudem eine Abwrackprämie für Lkw nach Euro-Norm 3, um Spediteuren und der gesamten Logistikbranche, die ebenfalls stark unter der Krise leiden, die Umstellung auf die umweltfreundlicheren Euro-5-Laster zu erleichtern. Das könne im Rahmen eines dritten Konjunkturprogramms geschehen.
Quelle: Weser-Kurier