Maßnahmen gegen den Landarztmangel: Krankenhaus zahlt Ausbildung
Archivmeldung vom 18.02.2011
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Freigeschaltet durch Fabian PittichDie hausärztliche Versorgung auf dem Land braucht lebensrettende Maßnahmen. Wenn es richtig schlecht läuft, dann sinkt die Zahl der Hausarzt-Praxen in Dithmarschen von momentan 96 um 40 Prozent in den kommenden zehn Jahren. Mit der "Operation Nachwuchs" wollen die Westküstenkliniken Heide und Brunsbüttel sowie niedergelassene Ärzte gegensteuern. Kernstück der Idee ist ein "Rundum-Sorglos-Paket", wie es Harald Stender, der Geschäftsführer der Westküstenkliniken, nennt.
Anders als sonst üblich, erhalten die angehenden Hausärzte einen Vertrag über die volle Weiterbildungszeit sowie durchgängig die tarifliche Vergütung. Zudem organisiert das Westküstenklinikum die einzelnen Abschnitte der Ausbildung. Sonst müssten sich die jungen Ärzte nicht nur die Klinik, sondern auch die Hausarzt-Praxis selber suchen und dort auch noch das Gehalt selber aushandeln, so Stender. Das WKK handelt als Wirtschaftsunternehmen nicht uneigennützig. Der Grund: Je weniger Hausärzte in Dithmarschen erreichbar sind, desto häufiger wenden sich die Patienten an die Kliniken. Das wiederum führt zu einer Überlastung der Klinik-Ärzte. Hinzu kommen finanzielle Folgen: Wenden sich Patienten für ambulante Leistungen ans Klinikum, weil Hausarzt oder Anlaufpraxis nicht erreichbar waren, werden die Kosten von den Kassen teilweise nicht übernommen.
Quelle: Dithmarscher Landeszeitung