Verbraucherschützer: Rettungspaket ist ohne Alternative
Archivmeldung vom 13.10.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittGerd Billen, Vorstand des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen, hat am Montag das milliardenschwere Rettungspaket der Bundesregierung für die Banken begrüßt, fordert aber zugleich grundlegende Reformen im Finanzwesen.
"Wenn man bedenkt, wie viele Kinderkrippen man mit einem Bruchteil dieses Geldes bauen könnte oder wie man die berufliche Bildung stärken könnte, dann packt mich große Wut", sagte der oberste deutsche Verbraucherschützer dem Tagesspiegel (Dienstagausgabe), "aber es gibt keine Alternative. Auch die Verbraucher sind darauf angewiesen, dass der Bankenmarkt funktioniert und die Anlagen sicher sind." Als Konsequenz aus der Krise sei jedoch eine "grundlegende Neuorientierung der Finanzmärkte" nötig, mahnte Billen. Zudem müsse der Anlegerschutz gestärkt und damit Anbieter gezwungen werden, Produkte nach Bedarf und nicht nach Provision zu vertreiben. Für den kleinen Mann tue das Paket zu wenig, kritisierte Billen. Die Regierungen in Bund und Ländern müssten endlich mehr Geld für den Ausbau einer unabhängigen Verbraucherberatung zur Verfügung stellen.
Quelle: Der Tagesspiegel