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Vodafone-Chef beklagt unfairen Wettbewerb

Archivmeldung vom 08.03.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.03.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Vodafone D2 GmbH
Bild: Vodafone D2 GmbH

Der Chef des weltweit tätigen Mobilfunkanbieters Vodafone, Vittorio Colao, hat sich über den unfairen Wettbewerb in der Telekommunikations-, Internet- und Medienbranche beklagt. Die großen Telekommunikationsanbieter seien dabei im Nachtteil gegenüber großen Internetdiensten wie Facebook oder Whatsapp, sagte Colao der "Süddeutschen Zeitung": "Wenn morgen in Deutschland ein neuer Mobilfunkanbieter antritt, muss ich ihm ermöglichen, dass seine zehn Kunden mit meinen 30 Millionen Kunden kommunizieren können. So sind die Regeln. Aber wenn jemand einen neuen Nachrichten-Service startet, dann müssen ihm Facebook oder Whatsapp keinen Zugang zu ihrer Kundschaft gewähren. Die verteidigen ihre Festung. Das sind unfaire Bedingungen."

 Colao forderte von der Politik deshalb, einheitliche Regeln für alle Anbieter zu schaffen - egal aus welchem Bereich sie kommen: "Wir können die Welten, in denen Telekommunikations-, Internet- und Medienunternehmen unterwegs sind, nicht als drei verschiedene Welten betrachten. Wir brauchen einheitliche Regeln für alle", sagte Colao. Die Wettbewerbsbehörden brauchten mehr Macht und mehr Mut. "Sie müssen schneller reagieren, entscheidungsfreudiger sein, wenn sich abzeichnet, dass etwas schief läuft."

In Deutschland setzt Colao große Hoffnungen auf Kabel Deutschland. Vodafone hat das Unternehmen vor Kurzem für rund zehn Milliarden Euro übernommen. Colao kündigte an, das Privatkundengeschäft in der Festnetz-Telefonie, das Vodafone unter der Marke Arcor betreibt, mit Kabel Deutschland zusammenzuführen: "Im Privatkundengeschäft wollen wir unsere Festnetzkompetenzen mit denen von Kabel Deutschland vereinen", sagte der Vodafone-Chef. Das Festnetzgeschäft soll dabei nicht von Düsseldorf, sondern von Bayern aus geführt werden. "Die Festnetz-Zentrale für unser Privatkundengeschäft in Deutschland wird Unterföhring bei München. Ich halte nicht viel von Zentralisierung", betonte Colao.

Zudem sei die Übernahme von Kabel Deutschland durch Vodafone ein Vorbild für andere Märkte: "Deutschland ist die Blaupause für die Konvergenz von Fest- und Mobilnetz. Deutschland ist hier die Lokomotive." Es seien weitere Akquisitionen von Kabelfirmen denkbar: "Wir investieren in Infrastruktur, und dazu gehört auch das Kabel."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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