KfW Research: KfW-ifo-Mittelstandsbarometer: Rückgang zum Jahresende
Archivmeldung vom 28.12.2023
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Freigeschaltet durch Mary SmithWährend das Geschäftsklima der kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland in den Vormonaten noch anstieg, erleidet es zum Jahresende einen Rückschlag und sinkt um 3,1 Zähler auf -19,1 Saldenpunkte, wie das aktuelle KfW-ifo-Mittelstandbarometer zeigt. Die Verschlechterung der Stimmung im Mittelstand basiert vor allem auf schwächeren Geschäftserwartungen, die um 5,2 Zähler auf -24,4 Saldenpunkte fallen. Die Beurteilung der Geschäftslage sinkt im Dezember leicht um 0,7 Zähler auf -13,6 Saldenpunkte. Die Aufwärtstendenz, die die Stimmung im Mittelstand seit September einschlug, wird damit unterbrochen.
Der Stimmungsabfall zeigt sich in fast allen Hauptwirtschaftsbereichen. Am stärksten betroffen sind die mittelständischen Industrieunternehmen, deren Geschäftsklima um deutliche 5,3 Zähler auf -24,0 Saldenpunkte zurückgeht. Im Bauhauptgewerbe verschlechtert sich die Stimmung um -3,7 Zähler auf -28,8 Saldenpunkte, im Dienstleistungssegment um 1,6 Zähler auf -12,1 Saldenpunkte. Lediglich im mittelständischen Einzelhandel sorgt eine etwas positivere Lagebeurteilung im Dezember für einen Anstieg des Geschäftsklimas um 0,6 Zähler auf -11,2 Saldenpunkte.
Wie im Mittelstand geht im Dezember auch in den Großunternehmen das Geschäftsklima zurück (-2,7 Zähler auf -27,4 Saldenpunkte). Treiber sind hier allerdings neben skeptischeren Erwartungen auch deutlich schwächere Lagebeurteilungen.
"Für 2024 gibt es die Aussicht auf eine moderate wirtschaftliche Erholung trotz des Stimmungsdämpfers im Dezember", fasst Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW, zusammen. "Nachdem sich die Stimmung in den Vormonaten noch aufgehellt hatte, enttäuscht das mittelständische Geschäftsklima im Dezember. Insgesamt aber dürften kräftig steigende Reallöhne und anziehende Konsumausgaben für eine Rückkehr zu einem moderaten Wirtschaftswachstum im kommenden Jahr sorgen. Die Ursache für die Stimmungsverschlechterung liegt vermutlich in der zwischenzeitlichen Unsicherheit über den Bundeshaushalt. Mit dem ausgehandelten Kompromiss wird sich diese Verunsicherung wohl nun wieder verringern, zumal der Kompromiss die Weiterführung wesentlicher Programme zur Transformationsförderung der Industrie vorsieht. Der deutliche Zinsrückgang an den globalen Kapitalmärkten infolge der bisher schneller als erwartet sinkenden Inflation wirkt unterstützend auf die Unternehmensinvestitionen 2024 und damit stabilisierend auf das Wirtschaftswachstum."
Quelle: KfW (ots)