Deutsche Post bekommt neuen Ärger wegen "Einkauf Aktuell"
Archivmeldung vom 22.07.2019
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Freigeschaltet durch André OttDer Deutschen Post drohen neue rechtliche Auseinandersetzungen wegen ihrer wöchentlichen Werbewurfsendung "Einkauf Aktuell". Eine Bürgerinitiative bereitet insgesamt sieben Klagen in mehreren Bundesländern gegen den Konzern vor, berichtet die "Welt am Sonntag".
Darin geht es um die Frage, ob die Postboten Haushalten die Werbepost in den Briefkasten stecken dürfen, auch wenn die Bewohner dem Erhalt schriftlich widersprochen haben. Die Initiative hofft, auf diese Weise ein Grundsatzurteil erstreiten zu können - das Haushalten eine unkomplizierte Abmeldung vom Erhalt der Werbung ermöglichen soll. Für die Post würde dies bedeuten, dass das Geschäftsmodell auf der Kippe stünde. Die Post liefert nach eigenen Angaben jede Woche rund 20 Millionen Exemplare von "Einkauf Aktuell" aus.
In den Werbeprospekten schalten Unternehmen Anzeigen. Mit diesem Geschäft soll die Post angeblich pro Jahr einen Umsatz von rund 300 Millionen Euro erzielen, schreibt die Zeitung. Der Konzern selbst gibt keine Umsatz- und Gewinnzahlen für diesen Geschäftsbereich heraus. Die Bürgerinitiative "Letzte Werbung" beklagt, dass durch die Werbepost in großem Umfang Plastikmüll und Altpapier anfallen.
Nach Angaben von Forschern soll "Einkauf Aktuell" etwa für die Hälfte allen Papiermülls verantwortlich sein, der pro Monat in den Briefkästen der Deutschen landet. Die Deutsche Post antwortete auf Fragen der "Welt am Sonntag", sie ermögliche Kunden bisher nicht die schriftliche Kündigung, weil es in einem Massengeschäft "nicht möglich sei, einzelne Empfänger über Namenslisten auszunehmen". Die Plastikfolie um die Werbehefte seien notwendig, damit die Hefte "vollständig und nicht verdreckt oder nass" beim Empfänger ankämen. Allgemeine Schilder Mehrfamilienhäusern, die die Werbung verbieten, werden von den Postboten ignoriert, weil es sein könne, dass einzelne Bewohner die Werbeprospekte haben wollen, hat die Post schon bei Rechtsstreitereien in der Vergangenheit argumentiert. Oftmals landen die Prospekte einfach auf dem Treppenabsatz.
Quelle: dts Nachrichtenagentur