Arbeitgeberpräsident Kramer warnt vor übertriebenen Lohnrunden
Archivmeldung vom 26.05.2015
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtArbeitgeberpräsident Ingo Kramer warnt angesichts der kräftig steigenden Löhne vor übertriebenen Lohnrunden. "Durch den tarifpolitischen Modernisierungsprozess der vergangenen Jahre haben sich die Wettbewerbsbedingungen in vielen Unternehmen in Deutschland erheblich verbessert", sagte der Präsident der Bundesvereinigung der Arbeitgeber (BDA) der "Welt am Sonntag". "Wir dürfen diesen Standortvorteil nicht durch Tarifabschlüsse gefährden, die sich viele Betriebe auf Dauer nicht leisten können."
Laut den führenden Forschungsinstituten dürfte nach Abzug der Inflationsrate in diesem Jahr bei den Löhnen real ein saftiges Plus von 2,7 Prozent herauskommen. 2016 dürften sich laut den Experten die Löhne in ähnlichem Tempo entwickeln. Der Wirtschaftsweise Peter Bofinger sieht derzeit zwar noch keinen Grund zur Sorge. "Die Löhne steigen angemessen. Würden die Lohnsteigerungen geringer ausfallen, würde dies nur den Deflationsdruck erhöhen", sagte Bofinger der Zeitung.
Allerdings mahnte auch der Würzburger Ökonom, die Lohnentwicklung im Bereich der unteren Einkommensgruppen im Auge zu behalten und gegebenenfalls zu reagieren. "Statt überproportional hohe Lohnabschlüsse für Geringverdiener abzuschließen wäre es sinnvoller, einkommensschwächere Gruppen über niedrigere Sozialabgaben zu entlasten", sagte Bofinger.
Quelle: dts Nachrichtenagentur