IW-Studie: Trotz der Strafzölle Trumps stiegen deutsche Exporte in die USA
Archivmeldung vom 14.10.2020
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Freigeschaltet durch André OttTrotz der von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle auf verschiedene EU-Produkte sind die deutschen Exporte in die USA seit 2016 sogar weiter gestiegen. Das geht aus einer noch unveröffentlichten Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor, die der Düsseldorfer "Rheinischen Post" vorliegt.
Demnach nahmen die deutschen Warenexporte zwischen 2016 und 2019 von rund 107 auf 119 Milliarden Euro jährlich zu. Damit blieb der Anteil der Ausfuhren in die USA an allen deutschen Exporten unverändert bei 8,9 Prozent. Da die deutschen Importe von US-Produkten etwas stärker zulegten als die Exporte, verringerte sich der deutsche Handelsbilanzüberschuss geringfügig um etwa 2,5 Prozent von knapp 48,5 auf 47,3 Milliarden Euro.
Trump hat sein erklärtes Ziel, den deutschen Handelsüberschuss mit Hilfe protektionistischer Maßnahmen abzubauen, demnach klar verfehlt. "Seit 2018 liefert sich Donald Trump einen Handelskrieg mit der EU. Er verhängte Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte, klagte wegen regelwidriger Airbus-Subventionen und droht immer wieder mit Handelsbarrieren für europäische Automobilexporte, was besonders die deutsche Wirtschaft stark treffen würde. Doch rückblickend zeigt sich: Größere volkswirtschaftliche Auswirkungen hatte das alles kaum", sagte IW-Studienautor Jürgen Matthes. Einen Grund für die robusten Handelsbeziehungen sieht Matthes in der stabilen Wirtschaftsentwicklung in den USA und Deutschland vor der Corona-Krise. Zudem beträfen die US-Zölle bisher nur einen kleineren Teil der deutschen Industrieprodukte.
Quelle: Rheinische Post (ots)