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KfW-ifo-Mittelstandsbarometer: Mittelständler hoffen auf bessere Zeiten

Archivmeldung vom 06.07.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.07.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Hoffen, beten und glauben (Symbolbild)
Hoffen, beten und glauben (Symbolbild)

Bild: Bernd Kasper / pixelio.de

Die geringe Zahl der Corona-Neuinfektionen, die dadurch ermöglichten Lockerungen bei den Eindämmungsmaßnahmen sowie die kräftigen wirtschaftspolitischen Impulse treiben die Stimmung der deutschen Mittelständler zu Sommerbeginn rasant nach oben.

Mit einem Plus von 13,8 Zählern im Juni gelingt der zweite Rekordanstieg in Folge. Dennoch bleibt das mittelständische Geschäftsklima mit jetzt -20,7 Saldenpunkten noch immer deutlich hinter seinem Niveau vor Ausbruch der Corona-Pandemie zurück. Getragen wird der aktuelle Anstieg vor allem von der Hoffnung auf wieder bessere Zeiten: Die Geschäftserwartungen steigen um 20,7 Zähler auf -15,0 Saldenpunkte. Die Geschäftslageurteile erholen sich hingegen eher zaghaft und klettern im Juni um 6,5 Zähler auf -26,7 Saldenpunkte.

Auch die Großunternehmen gehen davon aus, das Allergröbste inzwischen hinter sich gelassen zu haben. Ihr Geschäftsklima steigt im Juni ebenfalls den zweiten Monat nacheinander historisch kräftig (+15,6 Zähler auf -26,3 Saldenpunkte) und sogar noch etwas stärker als im Mittelstand. Während die Verbesserung der Lageurteile dabei aufseiten der Großunternehmen merklich bescheidener ausfällt (+4,2 Zähler auf -49,0 Saldenpunkte), springen ihre Geschäftserwartungen noch viel deutlicher als bei den Mittelständlern nach oben und erreichen mit einem Schlag den höchsten Stand seit anderthalb Jahren (+27,8 Zähler auf -3,3 Saldenpunkte). Diese Explosion an Optimismus ist zwar erfreulich. Angesichts der dynamischen Pandemieentwicklung in vielen Ländern außerhalb Europas müssen gerade die international engagierten Unternehmen aber auch mit Rückschlägen rechnen, zumal Risiken wie die US-Handelskonflikte und die Unwägbarkeiten des Brexit noch nicht ausgeräumt sind.

Die weiter schwierige Lage gerade der exportorientierten Großindustrie lässt sich daran ablesen, dass deren Geschäftsklima trotz eines deutlichen, allerdings ausschließlich erwartungsgetriebenen Anstiegs noch immer das schlechteste unter allen im KfW-ifo-Mittelstandsbarometer erfassten Unternehmenssegmenten bleibt (+13,5 Zähler auf -38,4 Saldenpunkte). Ähnlich sieht es bei den mittelständischen Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes aus, wenngleich sich deren Geschäftsklima im Vergleich zu den großen Industrieunternehmen schon seit Ausbruch der Krise nicht auf ganz so tiefem Niveau bewegt (+12,7 Zähler auf -28,4 Saldenpunkte). In allen anderen Wirtschaftsbereichen klettert die Stimmung im Juni ebenfalls nach oben. Ins Auge stechen dabei die mittelständischen Bauunternehmen, die bislang als einzige wieder von einem leicht positiven Geschäftsklima berichten (+4,9 Zähler auf 1,7 Saldenpunkte). Zumindest wieder nahe der Nulllinie, die für das langfristige Durchschnittsniveau steht, liegt im Juni das Geschäftsklima im mittelständischen Einzelhandel. Nach Wiedereröffnung der Läden steigt es mit +21,0 Zählern ein weiteres Mal so stark wie in keinem anderen Wirtschaftsbereich und erreicht aktuell -1,2 Saldenpunkte.

"Der Tiefpunkt der Rezession, in die die Corona-Pandemie Deutschland, Europa und die Welt unvermittelt gestoßen hat, liegt mit dem zweiten Quartal inzwischen hinter uns. Die Juni-Ergebnisse des KfW-ifo-Mittelstandsbarometers unterstreichen, dass sich die Unternehmen Stück für Stück aus dem tiefen Konjunkturtal herausarbeiten", kommentiert Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. Für die Wirtschaftsleistung von April bis Juni hierzulande sei von einer prozentualen Schrumpfung in knapp zweistelliger Größenordnung auszugehen. "Die Wirtschaft hat nun den Weg zurück nach oben eingeschlagen. Dieser folgt jedoch einem schmalen Pfad, auf dem man sich trotz massiver wirtschaftspolitischer Sicherungsmaßnahmen jederzeit vor Absturzgefahren in Acht nehmen muss.", so Köhler-Geib weiter. Der lokale Anstieg von Neuinfektionen führe eindringlich vor Augen, wie gefährlich das Virus nicht nur weltweit, sondern auch in Deutschland noch immer ist. Es bleibe zu hoffen, dass solche lokalen Virus-Ausbrüche mit lokalen Quarantäne- und Lockdown-Maßnahmen rechtzeitig eingedämmt werden, bevor sie sich verbreiten können. "Wachsamkeit und Disziplin bei der Einhaltung der Hygieneregeln sind weiter dringend nötig, um einen erneuten wirtschaftlichen Rückschlag infolge einer zweiten Infektionswelle zu vermeiden."

Quelle: KfW (ots)

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