Magazin: Rücklagen der Rentenversicherung zur Jahresmitte auf Rekordwert
Archivmeldung vom 14.07.2014
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDie Finanzreserven der gesetzlichen Rentenkasse haben einem Medienbericht zufolge zur Jahresmitte ein neues Allzeithoch erreicht: Ende Juni kletterte die sogenannte Nachhaltigkeitsrücklage auf den Rekordstand von 33,98 Milliarden Euro, berichtet der "Spiegel".
Diese Summe entspricht umgerechnet 1,85 Monatsausgaben, wie demnach aus einer Statistik der Deutschen Rentenversicherung Bund hervorgeht. Ende Mai hatte die Rücklage noch bei 32,85 Milliarden Euro gelegen. Grund für die positive Entwicklung ist vor allem die anhaltend gute Arbeitsmarktlage. Außerdem hatte die Große Koalition die zu Jahresbeginn 2014 eigentlich anstehende Beitragssatzsenkung ausgesetzt, um ihre Rentenreformpläne finanzieren zu können.
Die Milliardenausgaben für die Mütterrente und die abschlagsfreie Rente mit 63, die von diesem Juli an die Kassen belasten, dürften das Finanzpolster allerdings künftig wieder schrumpfen lassen. Nach jüngsten Schätzungen der Rentenversicherung wird der Beitragssatz voraussichtlich 2020 von 18,9 auf dann 19,4 Prozent steigen müssen.
Rente mit 63 für Bundesbank-Präsident "falsches Signal"
Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat die Sozialpolitik der Bundesregierung und besonders die Rente mit 63 kritisiert. "Einige der Maßnahmen seit der Bundestagswahl im Herbst tragen nicht dazu bei, die Wachstumskräfte zu stärken", sagte er im Interview mit der "Welt am Sonntag". "Im Gegenteil, sie drohen das Wachstumspotenzial zu drücken - nach unseren Berechnungen bis 2016 um einen halben Prozentpunkt."
Die Rente mit 63 sieht Weidmann auch mit Blick auf die europäischen Krisenländer sehr skeptisch. "In drei von vier Staaten mit Hilfsprogrammen war ein höheres Renteneintrittsalter Teil der geforderten Reformen", sagte er. "Deutschland war diesen Schritt mit der Rente mit 67 schon früher gegangen als andere - diese Politik nun wieder zum Teil rückgängig zu machen, halte ich für ein falsches Signal."
Quelle: dts Nachrichtenagentur