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Carsten Maschmeyer: Deutsche Start-ups müssten sich besser verkaufen

Archivmeldung vom 19.08.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.08.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Carsten Maschmeyer, 2012
Carsten Maschmeyer, 2012

Foto: Nikolaj Gerogiew
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Finanzinvestor Carsten Maschmeyer ist der Meinung, dass sich deutsche Existenzgründer nicht vor US-Konkurrenten verstecken müssten. "Deutschland hat in vielen Bereichen die besseren Erfindungen als die USA: Biotech, Robotik - je konkreter die Innovation, desto besser sind wir", sagte Maschmeyer dem "Handelsblatt".

Der Unternehmer warnte allerdings auch, er erlebe "immer wieder Gründer, die nicht in der Lage sind, ihr Produkt vernünftig darzustellen". Insofern machten hiesige Start-ups oft schlicht zu wenig Show: "Die Amerikaner lernen ja schon in der Schule, sich richtig zu präsentieren, während unsere Kinder da noch die Länge des Nils ausrechnen", so Maschmeyer, der ab 23. August als einer von fünf Juroren in der neuen Staffel der Vox-Show "Die Höhle der Löwen" auftritt.

Der frühere AWD-Chef ahnt, dass er auch in seiner neuen Rolle "aufgrund meiner Bekanntheit noch für manche das Gesicht des bösen Kapitalisten" bleibt. "Aber Kapital ist ja genau das, was die Gründer brauchen. Außerdem kann ich ein sehr gutes Netzwerk einbringen und weiß, wie man neue Dienstleistungen verkauft. Zwei weitere Eigenschaften, die in Deutschland nicht allzu positiv gesehen werden, für junge Gründer aber die entscheidenden Erfolgsfaktoren sein werden." Bei der Auswahl seiner TV-Investments habe er auf sein "Bauchgefühl" vertraut.

Ihm seien Unternehmer-Persönlichkeiten im Zweifel wichtiger als Geschäftsideen. Einmal lag allerdings auch er daneben: "In einem Fall habe ich unseren Deal tatsächlich platzen lassen. Die dargestellten Fakten stimmten einfach nicht." Maschmeyer bestätigte gegenüber dem "Handelsblatt", dass er in den vergangenen Jahren über 100 Millionen Euro an eigenem Geld in Wagniskapital-Finanzierungen gesteckt habe und einige Flops zu verzeichnen waren. Bei solchen Investitionen sei es "wie beim Oktoberfest: Man muss tausend Lose kaufen, um den großen Hauptgewinn zu erwischen".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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