Betriebsrat gibt Bosch-Siemens-Waschmaschinenwerk noch nicht auf
Archivmeldung vom 27.07.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Schließung des Bosch-Siemens-Waschmaschinenwerks in Berlin-Spandau wird womöglich doch noch abgewendet. "Wir sind zu weiteren Verhandlungen bereit", sagte Betriebsratschef Güngör Demirci am Mittwoch dem "Tagesspiegel".
"Gescheitert sind die Gespräche an uns
jedenfalls nicht." Das Management müsse allerdings auf die Vorschläge
der Belegschaft eingehen.
BSH hatte am Dienstagabend erklärt, die Verhandlungen über eine
Fortführung des Waschmaschinenwerks seien beendet, es werde Anfang
2007 geschlossen.
Politik und Wirtschaft in Berlin haben derweil Bosch-Siemens und
die Belegschaft des Werkes aufgefordert, die Schließung abzuwenden
und die Arbeitsplätze in Spandau zu retten. "Es gibt eine Chance, die
Schließung abzuwenden", sagte Wirtschafts-Staatssekretär Volkmar
Strauch (SPD) dem "Tagesspiegel". "Die Auffassungen beider Seiten
liegen nicht so weit auseinander, dass eine Einigung nicht noch
möglich wäre." Beide Seiten seien nach seinen Informationen gewillt,
noch eine Lösung herbeizuführen. "Es würde dem Profil beider Seiten
nützen, wenn sie noch zu einer Einigung kämen", sagte er.
Auch Jan Eder, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und
Handelskammer Berlin (IHK), verlangte eine Einigung. "Es muss auch
künftig Industrie in Berlin geben. Deshalb sollte alles dafür getan
werden, damit die Produktion bei BSH in Spandau aufrecht erhalten
werden kann", sagte er der Zeitung. Auch die Politik müsse
Unterstützung leisten.
Friedbert Pflüger, Spitzenkandidat der CDU für die
Abgeordnetenhauswahl, sah die Schuld für das drohende BSH-Aus beim
Regierenden Bürgermeister. "Traurigerweise geht der Abbau von
industriellen Arbeitsplätzen in Berlin weiter - entgegen der
Versprechung von Klaus Wowereit."
Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel