IG-Metall-Chef mahnt stärkere Förderung von Weiterbildung an
Archivmeldung vom 06.03.2017
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.03.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttIG-Metall-Chef Jörg Hofmann fordert angesichts der Pläne von SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz weitere Maßnahmen, um die Qualifizierung und Weiterbildung von Arbeitnehmern zu verbessern. "Wir stehen angesichts der Digitalisierung vor einem gewaltigen Strukturumbruch", sagte Hofmann der "Welt". "Diese Herausforderung müssen wir meistern, ohne dass die Menschen unter die Räder kommen. Die Pläne der SPD für eine Reform der Arbeitsmarktpolitik sind ein Schritt in die richtige Richtung."
Hofmann verlangt, dass im Fall von Erwerbslosigkeit Möglichkeiten zur Weiterbildung nicht länger Kann-Leistungen, sondern verbindlich vorgeschrieben sind. "Die Bundesagentur muss künftig verpflichtet sein, Qualifizierungen anzubieten und durchzuführen", so der IG-Metall-Chef.
"Darüber hinaus muss der Bezug von Arbeitslosengeld I in den Fällen länger möglich sein, wenn sich die Betroffenen in dieser Phase für eine berufliche Neuorientierung weiterqualifizieren. Einfache Anpassungsqualifikationen über einige Monate reichen nicht aus, um die Leute in neue Arbeitsplätze zu bringen." Darüber hinaus drängt Hofmann darauf, die aktuellen Möglichkeiten zur Fortbildung in den Betrieben weiterzuentwickeln.
"Ich halte dabei ein gesetzliches Handeln durchaus für sinnvoll", sagte der IG-Metall-Chef. "Wenn Arbeitnehmer sich weiterqualifizieren wollen und dafür ihre Arbeitszeit reduzieren, müssen diese unterstützt werden. Gesetzgeber und Tarifvertragsparteien müssen dafür sorgen, dass sich die Menschen die Weiterbildung auch leisten können. Und Betriebsräte brauchen ein Initiativrecht Weiterbildung einzufordern, wo Bedarf besteht."
Quelle: dts Nachrichtenagentur