Daimler warnt vor wirtschaftlicher Abschottung wegen Coronavirus
Archivmeldung vom 07.03.2020
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Freigeschaltet durch André OttDaimler-Chef Ola Källenius warnt vor einer Rückkehr zu wirtschaftlichem Nationalismus in Folge der Corona-Epidemie. "Solche Ereignisse machen immer wieder klar, wie anfällig globale Lieferketten sind", sagte Källenius dem "Spiegel". "Aber eine Welt ohne globale Arbeitsteilung wäre eine weniger erfolgreiche."
Källenius zufolge wäre es "der falsche Weg, wenn künftig jedes Land für sich wirtschaftet". Gerade die weltweite Vernetzung habe zum Wachstum der vergangenen Jahrzehnte geführt, so der Daimler-Chef. "Das sollten wir verteidigen und gleichzeitig prüfen, wo es Schwachstellen gibt, wo man mehr Sicherheit in der Lieferkette schaffen kann."
In China fahre Daimler derzeit - nach den wegen der Corona-Epidemie verlängerten Neujahrsferien - die Produktion "graduell hoch". Allerdings werde die Krise bei Daimler Spuren hinterlassen: "Wie groß am Ende die Auswirkungen sein werden, können wir heute nicht absehen, aber klar ist: Sowohl die Produktion als auch der Verkauf werden beeinträchtigt sein." Källenius verteidigte zudem den harten Sparkurs des Konzerns. "Wir haben der Belegschaft die Gewinnbeteiligung gekürzt und den Führungskräften die variable Vergütung. Ich kann verstehen, dass wir damit keine Euphorie ausgelöst haben", so Källenius. "Aber vom Bandarbeiter bis in die Führungsspitze sind wir uns einig, dass Daimler seine Performance verbessern muss." Die Folgen der Coronavirus-Epidemie für die Wirtschaft sind unterdessen noch unabsehbar. Laut Abfrage der dts Nachrichtenagentur bei Landesgesundheitsministerien, Städten und Landkreisen, wurden bis Samstagmittag in Deutschland 705 Infektionen mit dem Coronavirus bestätigt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur