Insolvenzwelle erreicht deutsche Wirtschaft
Archivmeldung vom 16.12.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Wirtschaftskrise in Deutschland hat zu einem deutlichen Anstieg der Insolvenzen geführt. Das geht aus Zahlen der Wirtschaftsauskunftei Creditreform hervor, die am Montag veröffentlicht wurden.
Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen stieg demnach im Jahr 2024 auf
22.400 Fälle - das ist der höchste Wert seit 2015 (23.180 Fälle). Im
Vergleich zum Vorjahr erhöhten sich die Fallzahlen um 24,3 Prozent.
"Mit
einiger Verzögerung schlagen die Krisen der vergangenen Jahre nun als
Insolvenzen bei den Unternehmen durch", sagte Patrik-Ludwig Hantzsch,
Leiter der Creditreform-Wirtschaftsforschung. Der wirtschaftspolitische
Stillstand und die rückläufige Innovationskraft hätten den
Wirtschaftsstandort Deutschland geschwächt. "Daher rechnen wir in 2025
mit einem weiteren Anstieg der Fälle. Damit könnten bald wieder
Insolvenzzahlen nahe an den Höchstwerten der Jahre 2009 und 2010 in
Sichtweite kommen, als über 32.000 Unternehmen in die Insolvenz gingen",
so Hantzsch.
Auch die Zahl der Verbraucherinsolvenzen legte im
Jahr 2024 zu. Insgesamt wurden 72.100 neue Verfahren registriert - ein
Plus von 8,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (66.450 Fälle). "Die sich
bereits 2023 abzeichnende Trendwende hat sich 2024 verstärkt", sagte
Creditreform-Geschäftsführer Bernd Bütow. Hauptursachen für den Anstieg
seien die stark gestiegenen Lebenshaltungskosten und höhere
Kreditzinsen, die die Verbraucher erheblich belasteten. Zusätzlich
verschärfe sich die Lage durch den zunehmenden Abbau von gut bezahlten
Arbeitsplätzen.
Deutschlandweit wurden laut Creditreform im Jahr
2024 insgesamt 121.300 Insolvenzverfahren registriert - ein Anstieg um
10,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (2023: 109.680 Verfahren).
Quelle: dts Nachrichtenagentur