Blume schwört VW auf dauerhaften Kampf um niedrigere Kosten ein
Nach der Einigung mit der IG Metall schwört Volkswagen-Chef Oliver Blume den Konzern auf einen dauerhaften Kampf um niedrigere Kosten ein. Die bisherigen Effizienzprogramme hätten "eine gute Basis" geschaffen, sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
"Gleichzeitig liegt noch viel Arbeit vor uns, gerade bei den Kosten."
Ziel sei es, mittel- und langfristig Erfolg zu haben, statt nur
kurzfristig zu entlasten. "Es ist nicht unsere Art, ein paar Pflaster zu
kleben, um Volkswagen von einem Jahr aufs andere zu stabilisieren. Wir
wollen eine klare Zukunftsperspektive geben."
VW hatte am
Freitagabend angekündigt, mehr als 35.000 Stellen ohne betriebsbedingte
Kündigungen abzubauen. Die Senkung der Kapazität quer über das
Fabriknetz entspreche dem Produktionsumfang von zwei bis drei großen
Werken, sagte Blume der FAZ. "Das versetzt uns in die Lage, Fahrzeuge
auch im Volumensegment zu wettbewerbsfähigen Kosten in Deutschland
herzustellen. Und es ist die Basis dafür, dass wir auch langfristig ein
wirtschaftlicher und verlässlicher Arbeitgeber für viele Tausende
Menschen sein können."
Das ganze Wirtschaftsmodell Deutschland
müsse adjustiert werden, so der Manager. "Unsere Industrie hat lange
davon gelebt, dass wir hier hervorragende Produkte entwickeln und
produzieren, um sie in die ganze Welt zu liefern. Jetzt sehen wir
geopolitische Verschiebungen und Protektionismus. Und technische
Regulierungen, die sich global stark auseinander entwickeln." Von der EU
fordert er, ihre CO2-Regulierung schon nächstes Jahr zu überprüfen,
auch um Strafzahlungen für die Autobranche abzuwenden. VW und anderen
Herstellern drohen hohe Strafen, weil sie strengere Flottenziele
möglicherweise verfehlen.
In der FAZ kündigt Blume eine neue
Hybridstrategie an, um mit erweitertem Fahrzeugangebot auf die hohe
Nachfrage nach kombiniertem Antrieb zu reagieren. "Wesentliche
Entscheidungen sind getroffen, komplett wird der Fahrplan in den
nächsten Monaten stehen", sagte er. In China, wo VW mit heftigen
Schwierigkeiten kämpft, liegen laut Blume "noch ein bis zwei schwierige
Jahre" vor dem Konzern. Auch dort werde es zu "Kapazitätsanpassung"
kommen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur