Ökonom Gustav Horn: Rückgang der Arbeitslosigkeit bald vorbei
Archivmeldung vom 27.08.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer wissenschaftliche Direktor des Instituts für Makroökonmie und Konjunkturforschung (IMK), Gustav Horn, fordert Regulierungen für die Finanzmärkte. "Ich bin dafür, dass man über Steuern Finanztransaktionen teurer macht. Dann werden die vorsichtiger gehandhabt", sagte Horn dem Tagesspiegel.
Alles in allem "sollten Investitionen auf dem
Finanzmarkt weniger Rendite abwerfen als Investitionen in der realen
Wirtschaft".
Der Wissenschaftler des bei der Böckler-Stiftung des DGB
angesiedelten Instituts warnte ferner die Europäische Zentralbank vor
einer weiteren Zinserhöhung. "Das würde aber überhaupt nicht in die
Landschaft passen. Denn wenn der Investitionsprozess wegen der
Turbulenzen auf dem Finanzmärkten gefährdet ist, sollte man die
Zinsen auf keinen Fall erhöhen. Auch deshalb nicht, weil dann eine
weitere Aufwertung des Euro die Folge wäre", sagte Horn weiter.
Die Aussichten für die deutsche Konjunktur beurteilt er skeptisch.
"Wir geraten in schwierigeres Fahrwasser. Deshalb erwartet unser
Institut für 2008 nur noch ein Wachstum von 1,9 Prozent." Mit 3,4
Millionen Arbeitslosen werde im nächsten Jahr schon der beste Wert
erreicht.
"Dann haben wir vermutlich die niedrigste Zahl erreicht, von da an
geht es eher wieder bergauf. Aber um das Sozialgefüge unserer
Gesellschaft stabil zu halten, bräuchten wir einen deutlich stärken
Rückgang", sagte Horn dem Tagesspiegel.
Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel