Energie & Essen unleistbar: Wintersaison wird zu Blindflug für Wirte & Hoteliers
Archivmeldung vom 05.11.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićFür Wirte und Hoteliers wird ihre geschäftliche Reise durch die heurige Wintersaison zu einem Blindflug werden. Wie er sich für manche gestalten wird, hängt davon ab, wie viel Glück ihm sein Schicksal zugedacht hat, glaubt der oberösterreichische Wirte-Sprecher Thomas Stockinger. Dies berichtet das Magazin "Wochenblick.at".
Weiter berichtet das Magazin: "Keinerlei Planungssicherheit
Da derzeit alles in der Luft hängt, was wohl auch noch einige Zeit (leider!) so bleiben dürfte, kann es nach Stockingers Ansicht durchaus passieren, dass dieser Winter auch für gestandene Gasthäuser und Hotels zu einer Rutschpartie in die Pleite wird. „Niemand weiß, wie sich die Preise für Lebensmittel und Energie weiter entwickeln werden, folglich kann auch niemand eine sichere Planung und Kalkulation erstellen.“
Daher hat Stockinger auch überlegt, seine Betriebe von Jänner bis März zuzusperren und Energieferien zu machen. Doch jetzt will er sich der Herausforderung dieses Winters doch noch stellen. Gezwungenermaßen tun dies auch die meisten anderen Hotelbetreiber und Wirte, wobei jeder auf sich allein gestellt ist und seine eigenen Rezepte zur Krisenbewältigung hat. Die meisten kochen jetzt auf kleiner Flamme – im wahrsten Sinn des Wortes.
Wer spart, wird teils noch bestraft
So streicht der eine Steaks oder Frittiertes aus der Karte, um kein teures Fleisch oder teures Öl kaufen zu müssen. Andere reduzieren die Essensportionen oder sparen beim Stromverbrauch. Wie stark ein Wirt oder Hotelier zum Stromsparen gezwungen ist, hängt davon ab, welchen Energieversorgungsvertrag er hat. „Die mit Fixverträgen bis 2024 tun sich da leichter”, sagt Stockinger. Er selbst wüßte nicht, wo er noch sparen könnte, da er seinen Betrieb schon beizeiten zu einem Energiesparbetrieb umgerüstet hat.
„Dafür werde ich jetzt noch bestraft“, moniert Stockinger. Denn wenn man drei Prozent seines Umsatzes für Energiekosten bezahlt, gibt’s einen Zuschuss vom Staat. Bei ihm aber machen die Energiekosten – wegen seiner Umrüstung – nur noch 2,7 Prozent vom Umsatz aus, weshalb er durch die Finger schaut. Das einzige, was ihm jetzt noch zu tun bleibt, ist die Temperatur in seinem Zimmern um ein unmerkliches halbes Grad zu reduzieren. Eigentlich müssten wir unsere Zimmerpreise alle um 20 Prozentberhöhen, sagen andere Hoteliers, scheuen vor dieser Maßnahme im Moment aber noch zurück."
Quelle: Wochenblick