Mehr als ein Drittel der Deutschen hätten lieber einen anderen Beruf gewählt
Archivmeldung vom 20.05.2008
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.05.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittInternationale Studie zeigt: Jeder siebte Deutsche bedauert seine Entscheidung über die getroffene Jobwahl.
Laut einer aktuellen Umfrage hätten mehr als ein Drittel der deutschen Arbeitnehmer nach der Schule lieber einen anderen Berufsweg eingeschlagen. Jeder Siebte gibt sogar an, den falschen Beruf erlernt zu haben. Dies sind die Ergebnisse einer internationalen Studie des Personaldienstleisters Kelly Services. Die Studie wurde in 33 Ländern unter 115.0000 Jobsuchenden durchgeführt, darunter über 2.000 Deutsche.
Rund 31 Prozent der deutschen Studienteilnehmer gaben an, dass sie sich gerne weiter ausgebildet oder das Studium fortgesetzt hätten. 38 Prozent hätten im Nachhinein sogar eine völlig andere Fachrichtung vorgezogen. 15 Prozent der Teilnehmer gaben an, den falschen Beruf gewählt zu haben, während 20 Prozent sich nicht sicher über den eigentlichen Berufswunsch waren. Ganze 43 Prozent fühlten sich durch die schulische Bildung nicht genug auf das Arbeitsleben vorbereitet. Weitere 21 Prozent gaben an, dass ihre Ausbildung sie nicht ausreichend auf die Arbeitswelt vorbereitet hat.
Die Ergebnisse zeigen, wie Arbeitnehmer über die Qualität ihres Ausbildungssystems im eigenen Land denken. So fühlen sich indische Arbeitnehmer dank ihrer Schulbildung am Besten für das Berufsleben gewappnet, die geringste schulische Unterstützung empfanden die Befragten aus Schweden (26 Prozent), Norwegen (27 Prozent), Dänemark (29 Prozent), der Türkei (30 Prozent), der Ukraine (37 Prozent), Russland und Italien (39 Prozent). Die deutschen Teilnehmer liegen zusammen mit den Kollegen aus Frankreich und China auf Platz 24. Insgesamt 42 Prozent von ihnen gaben an, dass sie mit dem Schulsystem gut auf das Arbeitsleben vorbereitet wurden.
"Deutsche
Arbeitnehmer fühlen sich durch die schulische Bildung schlecht und
durch ihre berufliche Ausbildung nur durchschnittlich auf die
Arbeitswelt vorbereitet", erklärt Jessica Schönfeld, Marketing Manager
bei Kelly Services Deutschland. "Betrachtet man die Werte im
internationalen Vergleich, so erzielen die aufstrebenden
Industrienationen wie Indien mit 80 Prozent sowie China und Indonesien
mit jeweils 76 Prozent hier deutlich bessere Werte." Die deutschen
Teilnehmer sind gleichauf mit Hong Kong und liegen mit 64 Prozent
leicht unter dem weltweiten Durchschnitt (65 Prozent).
Quelle: Kelly Services, Inc.