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Sanitär- und Heizungsbau: Zahl der Erwerbstätigen binnen zehn Jahren um 9% zurückgegangen

Archivmeldung vom 27.07.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.07.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Statistisches Bundesamt
Statistisches Bundesamt

Bild: Eigenes Werk /SB

Die Nachfrage nach Wärmepumpen oder Solarthermieanlagen ist seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine noch weiter gestiegen. Unerlässlich für die Installation und Wartung solcher Geräte und Anlagen sind entsprechende Fachkräfte. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, war die Zahl der Erwerbstätigen im Sanitär- und Heizungsbau innerhalb der vergangenen zehn Jahre rückläufig.

Bundesweit waren im Jahr 2021 insgesamt rund 275 000 Menschen in Sanitär- und Heizungsberufen beschäftigt - ein Rückgang von 9,4 % gegenüber 2012. Damals gingen knapp 303 000 Menschen einem solchen Beruf nach. Im Vergleich dazu ist die Zahl aller Erwerbstätigen im selben Zeitraum gestiegen.

Anteil der älteren Erwerbstätigen in der Berufsgruppe nimmt zu

Mehr als jeder fünfte (22,4 %) Erwerbstätige in Berufen des Sanitär- und Heizungsbaus war 2021 zwischen 55 und 64 Jahren alt und dürfte daher in den nächsten Jahren aus dem Berufsleben ausscheiden. Anders als in anderen sogenannten Mangelberufen lag der Anteil dieser Altersgruppe unter Sanitär- und Heizungsbauern nur geringfügig über dem entsprechenden Anteil bei den Erwerbstätigen insgesamt (22,0 %). Allerdings stieg ihr Anteil in den Sanitär- und Heizungsbauberufen binnen zehn Jahren deutlich an: 2012 hatte er noch bei 12,9 % gelegen. Unter allen Erwerbstätigen hatten die 55- bis 64-Jährigen 2012 bereits einen Anteil von 16,3 % ausgemacht.

Zahl der Auszubildenden gestiegen

Ein positiver Trend zeichnet sich bei den Ausbildungszahlen ab: Im Jahr 2020 machten knapp 37 600 Menschen eine Ausbildung in einem Sanitär- und Heizungsbauberuf (Anlagenmechaniker/-in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik oder Ofen- und Luftheizungsbauer/-in). Nachdem von 2010 bis 2013 zunächst ein leichter Rückgang zu verzeichnen war, ist die Zahl der Auszubildenden seit 2014 kontinuierlich gestiegen. Im Zehn-Jahres-Vergleich nahm sie um 13,5 % zu.

Die überwiegende Mehrheit der Auszubildenden im Sanitär- und Heizungsbau ist nach wie vor männlich. 2020 lag der Frauenanteil mit 1,5 % deutlich unter dem Durchschnitt aller Berufsgruppen innerhalb des dualen Systems. Hier war gut jede dritte Person in Ausbildung eine Frau (34,8 %).

Überdurchschnittliche Preissteigerung für Handwerksleistungen in der Branche

Die große Nachfrage nach Fachkräften im Sanitär- und Heizungsbau dürfte sich auch in den steigenden Preisen für ihre Leistungen niederschlagen. Für Dienstleistungen im Sanitärbereich mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher im Juni dieses Jahres 14,4 % mehr zahlen als im Vorjahresmonat. Die Preise für Dienstleistungen im Heizungs- und Klimabereich verteuerten sich um 13,5 %. Zum Vergleich: Die Verbraucherpreise insgesamt stiegen im selben Zeitraum um 7,6 %.

Zahl der Betriebe und Umsätze gewachsen

Der Boom der Branche zeigt sich auch in der wachsenden Zahl der Betriebe: Im 1. Quartal 2022 waren knapp 3 700 Betriebe von Unternehmen mit mindestens 20 Beschäftigten in der Gas-, Wasser-, Heizungs-, Lüftungs- und Klimainstallation tätig. Die Zahl nahm im Vergleich zum 1. Quartal 2012 (gut 2 600 Betriebe) um 39,6 % zu. Auch die erwirtschafteten Umsätze stiegen im selben Zeitraum deutlich an: von knapp 2,7 Milliarden Euro auf rund 4,6 Milliarden Euro (+73,1 %).

Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)

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