Börsen-Handelsplattform Xontro wird nach über 30 Jahren eingestellt
Der Betrieb der an deutsche Privatanleger gerichteten Handelsplattform Xontro wird nach über 30 Jahren durch den technischen Dienstleister eingestellt. Die Abschaltung erfolge Anfang 2026, sagte eine Sprecherin der Berliner Börse am Mittwoch der dts Nachrichtenagentur. Einen Ersatz werde die Börse Berlin nicht zur Verfügung stellen.
In einem ersten Schritt habe man deswegen in dieser Woche die
entsprechenden Einbeziehungen in den Freiverkehr als Erstlisting
gekündigt. Das betreffe in Berlin Advides, Deutsche Grundstücksauktion,
Falkenstein Nebenwerte, Fonterelli, Idea Fabrik, Instant Group, Janosch
film & medien, Klepper Faltbootwerft, Pommersche
Provinzial-Zuckersiederei, Private Assets, Red Rock Capital, Reederei
Herbert Ekkenga, RIM Scherzer & Co., Solutiance, Syrakus Holding und
Value-Holdings International, aber auch bestimmte Wertpapiere der
Landesbank Berlin, der Sächsischen Aufbaubank oder der Investitionsbank
des Landes Brandenburg. Die Zweitlistings im Freiverkehr werden an der
Berliner Börse zum Jahresende ebenfalls eingestellt.
Xontro
spiele als Handelssystem "bereits seit einiger Zeit eine untergeordnete
Rolle", sagte die Sprecherin weiter. Unter den Produktnamen Boss-Cube
und Böga war Xontro seit 1992 ein im Markt etabliertes Handelssystem. In
guten Jahren wurde rund die Hälfte aller Kassamarktgeschäfte über das
System abgewickelt. Betrieben wurde es seit der Jahrtausendwende von
BrainTrade, einem gemeinsamen Tochterunternehmen von sieben deutschen
Börsenträgern.
Bereits 2011 hatte die Frankfurter Wertpapierbörse
den Parketthandel auf das Xetra-System umgestellt und damit den Einsatz
von Xontro beendet. Die Börse Stuttgart folgte 2015 und stellte auf das
Xitaro-System um.
Quelle: dts Nachrichtenagentur