Schweizer Banken verweigern große Barauszahlungen an deutsche Schwarzgeld-Sünder
Archivmeldung vom 19.09.2011
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.09.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDeutsche, die ihr Schwarzgeld in der Schweiz gebunkert haben, erleben dieser Tage böse Überraschungen, wenn sie an ihr Konto wollen. Manche Banken zahlen nur die Hälfte des Vermögens aus, andere nur ein paar Tausend Schweizer Franken, berichtet der "Spiegel". Dahinter steckt die Sorge der Geldinstitute, dass zu viele deutsche Kunden ihre Konten räumen, um der beabsichtigten Besteuerung zu entgehen.
Thomas Sutter von der Schweizerischen Bankiervereinigung erklärt dazu: "Wir möchten, dass das Steuerabkommen eingehalten wird. Darum sind große Barauszahlungen derzeit nicht möglich. Überweisungen sind kein Problem." Nach dem geplanten Schwarzgeldabkommen zwischen der Schweiz und Deutschland, müssten dort ab 2013 alle klandestinen Vermögen versteuert werden.
Schweizer Banken haben sich als Zeichen des guten Willens zu einer einmaligen Abschlagszahlung von zwei Milliarden Franken verpflichtet. Jetzt breitet sich in etlichen Bankhäusern offenbar Angst aus, auf der Summe sitzen zu bleiben, wenn bis dahin zu viele Vermögen abgezogen wurden. "Eine Reihe von Mandanten hat in den vergangenen Wochen bei ihren Schweizer Banken kein oder nur wenig Bargeld bekommen", berichtet Martin Wulf von der auf Steuerrecht spezialisierten Anwaltskanzlei Streck, Mack, Schwedhelm.
Einige Betroffene überlegen auch schon, gegen diese Form der Enteignung zu klagen. Das ist ziemlich heikel, handelt es sich doch meist um Schwarzgeld.
Quelle: dts Nachrichtenagentur